Diese Arbeit erkennt die Spannung an, die zwischen Notstandsbefugnissen einerseits und der Doktrin der Notwendigkeit andererseits besteht, ohne die Notwendigkeit der Nichtausübung von Menschenrechten zu übersehen. Es wird auch untersucht, ob es möglich ist, die Ausübung von Notstandsbefugnissen in der Klammer der Doktrin der Notwendigkeit, die sich auf die häufige Rechtfertigung des staatlichen Schutzes stützt, verfassungsmäßig vorzusehen und zu kontrollieren, ohne die Fähigkeit der Regierung einzuschränken, angemessen auf unvorhergesehene Bedrohungen zu reagieren, und ohne die Normen und Werte, die die verfassungsmäßige Regierung untermauern, dauerhaft zu beschädigen. Zum Abschluss dieses Projekts werden mehrere Empfehlungen für den Gesetzgeber, die Regierung und die internationale Gemeinschaft formuliert. Bei der Einführung der Doktrin der Notwendigkeit sollte klar definiert werden, welche Art von Situationen die Berufung auf die Doktrin rechtfertigen und welche Grenzen für ihre Anwendung gelten, wobei die in der Verfassung garantierten grundlegenden Menschenrechte jedes Bürgers zu berücksichtigen sind.