Immer mehr Spitzensportler nutzen offenbar verbotene Mittel, um die eigenen Leistungen zu steigern und tatsächliche oder nur befürchtete Nachteile gegenüber den Mitkonkurrenten aus der Welt zu schaffen. Die Autoren durchleuchten in ihrer Arbeit die strukturellen Dynamiken und Beziehungsfallen, die hinter dem Rücken der Akteure wirksam sind und der Dopingverwendung national und international und über alle Disziplingrenzen hinweg Vorschub leisten. Auf der Grundlage ihrer Analyse schlagen sie einen zusätzlichen, über Kontrolle und Aufklärung hinausgehenden neuen Weg vor, wie die Sportorganisationen in Zusammenarbeit mit den an der Problemerzeugung beteiligten gesellschaftlichen Gruppierungen Doping zukünftig erfolgreicher als bisher eindämmen könnten. Das Buch liefert einen wichtigen Beitrag zur gegenwärtigen Dopingdiskussion.
"[E]in [...] Buch, das für jeden an der Dopingproblematik Interessierten ein 'Muss' darstellt. Mit ihrer theoretisch reflektierten komplexen Konstellationsanalyse dürften Karl-Heinrich Bette und Uwe Schimank nicht nur Standards für die weitere Diskussion des Dopingproblems gesetzt haben. Vielmehr empfiehlt sich das Buch auch als Lektüre für Soziologen, die ernsthaft daran interessiert sind, sozialen Problemen in ihrer Komplexität gerecht zu werden und Komplexität nicht als bloßen Allgemeinplatz ihres Theoriebaukastens mit sich schleppen. Die [...] vorgelegte Konstellationsanalyse demonstriert meisterlich, wie komplexe soziale Phänomene durch Identifiktation der an ihrem Zustandekommen beteiligten Prozesse und Interdependenzen analysiert und erklärt werden können." Henk Erik Meier, Sport und Gesellschaft, 1 (2007) Besprochen in: hr-info, 05.09.2006 SPRINT, 30.09.2009 www.literatur-report.de