Tobias Sander legt eine umfassende Sozialgeschichte der Ingenieure in Deutschland vor. Damit ist eine historische Soziologie gemeint, die neben der beruflich-sozialen Lage auch die Alltagskulturen und das politische Verhalten beleuchtet - und die diese drei Wirklichkeitsbereiche analytisch in Beziehung setzt. So kann der Autor die Frage beantworten, warum gerade die Ingenieure seit den 1920er Jahren in überdurchschnittlichem Maße eine völkisch-rechtskonservative Weltanschauung und Politik vertraten. War dafür allein die beruflich-soziale Krise der akademischen Diplom-Ingenieure verantwortlich? In der zweiten, vollständig überarbeiteten Auflage werden grundlegende Einsichten in die Folgen sozialer Krisen ganzer Berufsgruppen aufgezeigt, die zum Verständnis gegenwärtiger Konstellationen wesentlich beitragen können.