Mit dem Olympia-Attentat von München 1972 wurde die Bundesrepublik Deutschland in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit zum Schauplatz des Nahostkonflikts. Die Geiselnahme israelischer Sportler durch ein palästinensisches Kommando, die in einer gescheiterten Befreiungsaktion und einem Blutbad endete, war gleichwohl nur der vorläufige Höhepunkt einer Reihe spektakulärer Operationen auf europäischem Boden. Die deutsche Nahostpolitik musste in dieser dramatischen Ära mit einer Vielzahl sich überlagernder Konflikte fertigwerden: der Kalte Krieg, die Konkurrenz zur DDR im Nahen Osten, die Energieversorgung in der Ölkrise und das historische belastete Verhältnis zu Israel. Daniel Gerlach schildert die Strategien, Dilemmata und Rückschläge der Regierungen Kurt-Georg Kiesinger und Willy Brandt in einer diplomatisch verminten Weltregion.
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