Der Sächsische Münzstreit über die Münzverschlechterung ist in drei Flugschriften zweier anonymer Autoren aus den Jahren 1530 und 1531 überliefert : 'Gemeyne stimmen von der Muntz' (Dresden 1530), 'Die Müntz Belangende. Antwort und bericht' (o.O. 1530) sowie 'Gemeine Stymmen Von der Müntze: Apologia...und vorantwortung' (ursprünglich 1531 veröffentlicht, in unserer Ausgabe in dem Druck Leipzig 1548 wiedergegeben). Flugschriften dieser Art spielten in den Auseinandersetzungen um die Münzreform eine bedeutende Rolle. So legt der Verfasser des ersten und des dritten Pamphlets die Ansichten des albertinischen Fürsten von Sachsen, des katholischen Herzogs Georg und seines Ständerats dar. Sein Kontrahent, der Vertreter der ernestinischen Linie des protestantischen Kurfürsten Johann des Beständigen, antwortet in 'Die Müntz Belangende' mit einer Befürwortung der Münzverschlechterung. Seine Argumentation konzentriert sich auf den angeblichen Niedergang des Handels. Die eigentliche Bedeutung dieser drei Flugschriften liegt allerdings weniger darin, ob es für Sachsen nützlich oder schädlich war, sich an der allgemein üblichen Münzverschlechterung zu beteiligen. Vielmehr behandeln ihre Autoren die Münzfrage unter allgemeinen wirtschaftspolitischen Aspekten und liefern eine der frühesten Interpretationen merkantilistischer Politik in Europa. Hier 'platzen aufeinander der moderne kapitalistisch-kaufmännische Geist, der in der englischen Nationalökonomie zum Siege kommen sollte und andererseits der dem Kaufmanne feindliche Polizeigeist, der tatsächlich die verknöcherte Politik des endenden 16. Jahrhunderts in Deutschland beherrschen sollte' (Walther Lotz).
Bitte beachten Sie, daß Bestellungen über diesen Titel verbindlich sind. Er wird von uns nicht zurückgenommen.
Druck in zwei Farben auf alterungsbeständiges Büttenwerkdruckpapier. Kalbvollederband mit Farb- und Blindprägungen, Kopfgoldschnitt, Fadenheftung. Limitierte Auflage: 400 numerierte Exemplare. Kommentarband mit Beiträgen von Karl Heinrich Kaufhold, Michael North, Cosimo Perrotta und Bertram Schefold; 174 Seiten, büttenbezogener Pappband.
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