Im Jahre 1625 verläßt der junge, aus verarmten Landadel stammende d'Artangnan seine gascognische Heimat und zieht nach Paris, um sich in den Dienst König Ludwigs XIII. zu stellen. In dessen Garde schließt er Freundschaft mit den drei unzertrennlichen Musketieren Athos, Porthos und Aramis. Gemeinsam bestehen sie im Kampf gegen den machhungrigen Kardinal Richelieu gefährliche Abenteuer. Als die Ehre der Königin durch eine infame Intrige des Kardinals und der teuflischen Lady Winter bedroht ist, stehen die Helden vor ihrer schwierigsten Aufgabe.
Der Roman, 1844 in Frankreich zunächst in Fortsetzungen erschienen, wurde zu einem Welterfolg.
Frankreich im 17. Jahrhundert. Die Königin, österreichischer Herkunft, hat ihrem englischen Geliebten Buckingham zwölf Diamantnadeln geschenkt, die sie ihrerseits von ihrem Gemahl erhalten hatte. Richelieu, der einflußreiche Ratgeber des Königs, der nur auf eine Gelegenheit lauert, Königin Anna ins Unglück zu stürzen, rät dem König, sie solle das Schmuckstück beim nächsten Hofball tragen. Nun beginnt für die Musketiere der abenteuerliche Wettlauf mit der Zeit, den Schmuck rechtzeitig zurückzuholen.
Der Roman, 1844 in Frankreich zunächst in Fortsetzungen erschienen, wurde zu einem Welterfolg.
Frankreich im 17. Jahrhundert. Die Königin, österreichischer Herkunft, hat ihrem englischen Geliebten Buckingham zwölf Diamantnadeln geschenkt, die sie ihrerseits von ihrem Gemahl erhalten hatte. Richelieu, der einflußreiche Ratgeber des Königs, der nur auf eine Gelegenheit lauert, Königin Anna ins Unglück zu stürzen, rät dem König, sie solle das Schmuckstück beim nächsten Hofball tragen. Nun beginnt für die Musketiere der abenteuerliche Wettlauf mit der Zeit, den Schmuck rechtzeitig zurückzuholen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.01.19971844
Alexandre Dumas "Die drei Musketiere"
Es gibt Romane, denen die Kritik nichts, ja, denen selbst die Zeit nichts anhaben zu können scheint, eine stille Unverwüstlichkeit ist um sie, dieser seltenste Schutzengel des Schönen: der nun besonders gewogen gewesen scheint dem Hause Dumas, nämlich dem Vater Alexandre, Sohn eines Generals von Santo Domingo (dieser wieder, der übrigens in den frühen neunziger Jahren zu Napoleons großen Zeiten Kommandeur der Alpen-Armee war - später schlugen ihn Neapolitaner in Kerkerbande -, war der natürliche Sohn eines französischen Marquis und einer eingeborenen Schwarzen - Engel sind vorurteilslos), und dann auch noch dem Sohne, der ebenfalls Alexandre hieß. Offenbar hatte der Vater - wenn's nicht die Mutter war - dynastische Ambitionen. Diesem Sohne verdanken wir (wenn ich jetzt einmal ein himmelnäheres Wort für die Unverwüstlichkeit nehmen darf) die unsterbliche "Kameliendame" von 1848, jenem Vater Alexandre aber (und jetzt nehmen wir wieder das andre, irdischere Wort) die wahrhaft unverwüstlichen "Drei Musketiere". Lauschen Sie diesem Satz: "Es war ungefähr Mitternacht. Die abnehmende, von den letzten Spuren des Gewitters blutrot getränkte Sichel des Mondes ging über der kleinen Stadt Armentières auf und zeichnete mit ihrem matten Glanz die finsteren Schattenrisse ihrer Häuser und die Silhouette ihres hohen, abgeflachten Kirchturms vor den dunklen Horizont . . ."; oder folgen Sie d'Artagnan, wenn er in einer andern Nacht, aber vielleicht ist es auch dieselbe Nacht (alle Nacht ist eigentlich immer dieselbe Nacht des endlich einmal abenteuerlichen Lebens), sich einer dunklen kleinen Hütte nähert: "Er klopfte ein paarmal gegen das Fenster. Nichts rührte sich." Nichts rührte sich: da hebt der Engel der Unverwüstlichkeit seine unsterblichen Schwingen; es rührt sich nichts, noch nicht: aber dann hat der Greis in der Hütte doch alles gesehn, und nun ist es an d'Artagnan und seinen Freunden, dafür zu sorgen, daß der Mond nicht alle Lesenächte hindurch so blutrot getränkt die Städte Frankreichs bescheinen muß. (Alexandre Dumas père: "Die drei Musketiere". Roman. Neue ungekürzte Übersetzung aus dem Französischen von Bernd Hagenau. Mit sämtlichen Illustrationen der französischen Ausgabe Paris 1887. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1993. 743 S., br., 19,90 DM.) R.V.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Alexandre Dumas "Die drei Musketiere"
Es gibt Romane, denen die Kritik nichts, ja, denen selbst die Zeit nichts anhaben zu können scheint, eine stille Unverwüstlichkeit ist um sie, dieser seltenste Schutzengel des Schönen: der nun besonders gewogen gewesen scheint dem Hause Dumas, nämlich dem Vater Alexandre, Sohn eines Generals von Santo Domingo (dieser wieder, der übrigens in den frühen neunziger Jahren zu Napoleons großen Zeiten Kommandeur der Alpen-Armee war - später schlugen ihn Neapolitaner in Kerkerbande -, war der natürliche Sohn eines französischen Marquis und einer eingeborenen Schwarzen - Engel sind vorurteilslos), und dann auch noch dem Sohne, der ebenfalls Alexandre hieß. Offenbar hatte der Vater - wenn's nicht die Mutter war - dynastische Ambitionen. Diesem Sohne verdanken wir (wenn ich jetzt einmal ein himmelnäheres Wort für die Unverwüstlichkeit nehmen darf) die unsterbliche "Kameliendame" von 1848, jenem Vater Alexandre aber (und jetzt nehmen wir wieder das andre, irdischere Wort) die wahrhaft unverwüstlichen "Drei Musketiere". Lauschen Sie diesem Satz: "Es war ungefähr Mitternacht. Die abnehmende, von den letzten Spuren des Gewitters blutrot getränkte Sichel des Mondes ging über der kleinen Stadt Armentières auf und zeichnete mit ihrem matten Glanz die finsteren Schattenrisse ihrer Häuser und die Silhouette ihres hohen, abgeflachten Kirchturms vor den dunklen Horizont . . ."; oder folgen Sie d'Artagnan, wenn er in einer andern Nacht, aber vielleicht ist es auch dieselbe Nacht (alle Nacht ist eigentlich immer dieselbe Nacht des endlich einmal abenteuerlichen Lebens), sich einer dunklen kleinen Hütte nähert: "Er klopfte ein paarmal gegen das Fenster. Nichts rührte sich." Nichts rührte sich: da hebt der Engel der Unverwüstlichkeit seine unsterblichen Schwingen; es rührt sich nichts, noch nicht: aber dann hat der Greis in der Hütte doch alles gesehn, und nun ist es an d'Artagnan und seinen Freunden, dafür zu sorgen, daß der Mond nicht alle Lesenächte hindurch so blutrot getränkt die Städte Frankreichs bescheinen muß. (Alexandre Dumas père: "Die drei Musketiere". Roman. Neue ungekürzte Übersetzung aus dem Französischen von Bernd Hagenau. Mit sämtlichen Illustrationen der französischen Ausgabe Paris 1887. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1993. 743 S., br., 19,90 DM.) R.V.
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