Unternehmen erkennen zunehmend, dass sie ihre internen Serviceprozesse - etwa Forschung und Entwicklung, Einkauf oder Personal- und Rechnungswesen - besser, schneller und preiswerter organisieren müssen: durch eine neue Form des Outsourcing. Die Autoren zeigen, welches Wertschöpfungspotenzial Innovationspartnerschaften mit externen Dienstleistern und auf diese Weise entstehende Co-Kompetenzen bergen, wie sie entwickelt werden und warum sie künftig zu den wichtigsten Managementprinzipien gehören. Mit vielen Praxisbeispielen, darunter Nokia, Deutsche Bank und BP.
Berater sehen neue Partnerschaften
Dietmar Fink/Thomas Köhler/Stephan Scholtissek: Die dritte Revolution der Wertschöpfung. Mit Co-Kompetenzen zum Unternehmenserfolg. Econ Verlag, München 2005, 208 Seiten, 29 Euro.
Im Zuge der Fokussierung auf ihr Kerngeschäft, aber auch aus der Not heraus erkennen immer mehr Unternehmen aus Industrie, Handel und Finanzbranche die Vorteile einer Reduzierung ihrer Leistungstiefe. Der jüngste spektakuläre Fall ist die Übernahme der Logistik-Sparte von Karstadt-Quelle durch die Post. In der Auslagerung von Geschäftsprozessen an einen innovativen externen Partner, der diese gemeinsam mit dem auslagernden Unternehmen neu strukturiert und nachhaltig wirksame "Co-Kompetenzen" aufbaut, liegen - wie das Autorentrio sehr optimistisch, aber wohl auch nicht ganz uneigennützig darlegt - große Verbesserungspotentiale. Unternehmen wie Accenture, CSC, EDS und IBM buhlen daher um die "Big Deals". Nach Meinung der drei Autoren, die aus der Management-Beratung kommen, bahnt sich eine dritte Revolution der Wertschöpfung an, die nicht mehr allein die Produktion betrifft und die zu neuen Innovationspartnerschaften führen wird. Bei aller Begeisterung für die Auslagerung von Geschäftsprozessen darf jedoch nicht übersehen werden, daß diese auch manchen Pferdefuß hat. Das wird in diesem Buch indes kaum angesprochen. Die unternehmensübergreifende Koordination zwischen den Partnern gelingt durchaus nicht immer. Es gibt Streit über die Aufteilung der unternehmerischen Risiken. Es besteht die Gefahr, daß die Revolution ihre Kinder frißt. Dennoch: Wer die eigene Leistungstiefe nie kritisch hinterfragt, kann verborgene Optimierungspotentiale in der Wertschöpfungskette nicht erkennen.
ROBERT FIETEN
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"Innovationspartnerschaften und der Aufbau von Co-Kompetenzen werden Wettbewerb und Wertschöpfung tiefgreifend verändern. Das wird Unternehmen weltweit noch sehr beschäftigen." (Wolfgang Urban, Vorstandsvorsitzender Karstadt Quelle AG)
"An Innovationspartnerschaften und dem Aufbau von Co-Kompetenzen führt schon heute kaum noch ein Weg vorbei. Sie haben unser Geschäft in den letzten Jahren stark verändert und viele neue Potenziale erschlossen." (Klaudia Martini, Vorstand Unternehmenskommunikation Adam Opel AG)
"An Innovationspartnerschaften und dem Aufbau von Co-Kompetenzen führt schon heute kaum noch ein Weg vorbei. Sie haben unser Geschäft in den letzten Jahren stark verändert und viele neue Potenziale erschlossen." (Klaudia Martini, Vorstand Unternehmenskommunikation Adam Opel AG)