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Helmut, Lore und Micha: in drei unterschiedlichen Zeiten und Perspektiven erzählt Rachel Seiffert vom Umgang mit dem Erbe der Nazi-Generation, von der Zerreißprobe, zu der das Zusammenleben mit den Tätern wird, wenn diese unsere geliebten Väter, Mütter oder Großeltern sind. Die Lebenswege der drei jungen Deutschen kreuzen sich nicht, sie verbindet jedoch etwas weit Stärkeres: Sie alle sind als Kinder von NS-Mitläufern geboren. Sie alle sind "Täterkinder" und müssen sich mit der dunklen Vergangenheit ihrer Familie auseinandersetzen. In Seifferts beeindruckendem Debüt geht es um das Leben von…mehr

Produktbeschreibung
Helmut, Lore und Micha: in drei unterschiedlichen Zeiten und Perspektiven erzählt Rachel Seiffert vom Umgang mit dem Erbe der Nazi-Generation, von der Zerreißprobe, zu der das Zusammenleben mit den Tätern wird, wenn diese unsere geliebten Väter, Mütter oder Großeltern sind. Die Lebenswege der drei jungen Deutschen kreuzen sich nicht, sie verbindet jedoch etwas weit Stärkeres: Sie alle sind als Kinder von NS-Mitläufern geboren. Sie alle sind "Täterkinder" und müssen sich mit der dunklen Vergangenheit ihrer Familie auseinandersetzen. In Seifferts beeindruckendem Debüt geht es um das Leben von gewöhnlichen Menschen in außergewöhnlichen Zeiten, ums Erwachsenwerden, aber auch um die Versöhnung mit der eigenen Geschichte.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Überwältigt ist die Rezensentin Elke Schubert von Rachel Seifferts Roman, dem es "genial" im Stile von "Drehbüchern für Kurzfilme" gelinge, das schwierige Verhältnis von nationalsozialistischen Tätern, die zugleich liebevolle Verwandte waren, darzustellen. Die Autorin nähere sich der Thematik über die Schilderung der Geschichte "dreier junger Erwachsener in unterschiedlichen Zeitabschnitten von 1921 bis in die Gegenwart". Tief beeindruckt hat dabei die Rezensentin vor allem die Geschichte von Micha, der sich im Jahr 1997 auf die Suche nach den Spuren seines Großvaters macht, der bei der Waffen-SS in Weißrussland war. Keine moralisierende eindeutige Geschichten bringe er von dort mit, sondern die verwirrend ambivalente Erfahrung, die in jedem vermeintlichen Opfer auch den Kollaborateur sehen lässt. Diese Qualität des "Nichts ist eindeutig, wir müssen uns damit abfinden" begeistert die Rezensentin und macht für sie den ästhetischen Reiz des Buches aus, obwohl der Leser ihrer Aussage nach am Ende ebenso "ratlos" zurückbleibt wie Micha.

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