Serienmörder, Vergewaltiger und Verbrecher üben eine starke Faszination aus, die sich in Büchern, Filmen oder Fernsehserien niederschlägt. Aber tatsächlich sind Psychopathen in modernen Gesellschaften oft sehr erfolgreich - soziale Chamäleons, die nicht erkannt werden und die geschickt ihre Mitmenschen manipulieren und schädigen. Der forensische Psychiater Robert I. Simon berichtet aus langjähriger Erfahrung über die 'bösen Menschen'. Aber er zeigt auch, welch schmaler Grat liegt zwischen ihren tatsächlichen Gewalthandlungen und den Träumen aller anderen. Erst wenn man dem 'Bösen' mit Empathie begegnet und begreift, warum bei manchen Menschen die Schutzmechanismen versagen, erkennt man sich selbst und die eigene dunkle Seite besser.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Burkhard Müller hat sich mit drei Büchern an die Ergründung des Bösen gemacht, sieht sich aber zu seiner Enttäuschung nicht wirklich weitergebracht. Robert J. Simons Buch hat ihn geradezu aufgebracht, weil der Psychiater nicht viel mehr als "kopfschüttelndes Moralisieren" zu bieten hat, wenn es um das Böse geht, und er ansonsten nur "mechanisch" bestimmte Tätergruppen, vom Vergewaltiger bis zum Serienmörder, durchgeht. Nach dem Verfasser teilt sich die Menschheit in diejenigen die Schlimmes tun und diejenigen, die davon nur fantasieren. Das aber ist für den verärgerten Müller ein ziemlich banales Fazit aus 35-jähriger Berufserfahrung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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