Am Leitfaden des Begriffs Malum oeconomicum führt das Buch seine Leser in einen Dialog mit klassischen und zeitgenössischen Denkern über die abgründigen Seiten der Wirtschaft und ihre Spiegelungen in der Seele. In der Wirtschaft erscheinen Menschen tendenziell füreinander als bloße Werkzeuge ihrer Bedürfnisbefriedigung, andererseits wird wirtschaftliche Leistung mit Bedeutungen aufgeladen, die an das Heil in der religiösen Sphäre gemahnen. Im Kapitalismus der Moderne entfaltet sich aus der Wechselwirkung zwischen einer entfesselten Produktion und den Antrieben des Innenlebens eine zuvor unbekannte Dynamik. Ist diese in liberalen Theorien ein Anlass, das Malum oeconomicum für verschwunden zu erklären, so machen Fundamentalkritiker des globalen Kapitalismus geltend, dass dieser illusionäre Bedürfnisse weckt und unversöhnliche Gegensätze zwischen Arm und Reich hervorruft, deren Sprengkraft jeden sozialen Zusammenhalt gefährdet. Aus der Lektüre von Platon, Aristoteles, Thomas Hobbes,Bernard Mandeville, Adam Smith, Thomas Robert Malthus, Karl Marx, Max Weber, Georg Simmel, John Maynard Keynes, Martin Heidegger, Herbert Marcuse, John Rawls und Amartya Sen ergeben sich Aussichten auf das Wirtschaftsgeschehen, die über die Engführungen heutiger Debatten weit hinausweisen.