Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 2.0, Philipps-Universität Marburg (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit befasst sich mit dem Genozid an der ruandischen Bevölkerungsminderheit Tutsi und den gemäßigten Hutu in den 1990er Jahren und untersucht, inwiefern sich bestimmte Ansätze aus der Soziologie beziehungsweise der Sozialpsychologie als Erklärungsversuch für die stattgefundenen Gewaltakte in der bisherigen Forschung über den Völkermord wiederfinden lassen. Mit Hilfe der gewählten Theoreme soll der zu behandelnde Sachverhalt so wissenschaftlich analysiert, etwaige Ursachen und begünstigende Faktoren herausgearbeitet und damit anschließend verdeutlicht werden, ob und in welchem Maße die verwendeten Thesen in der Lage sind, kollektive Gewalt an einem empirischen Beispiel zu erklären. Ethnische Konflikte und Gewaltakte gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen finden leider auch in der heutigen Zeit noch statt. Unterschiedliche Beispiele zeigen, dass das Phänomen des Genozids als durchaus zeitgemäß betrachtet werden sollte. Immer wieder haben die vereinten Nationen Warnungen vor potenziellen Völkermorden in unterschiedlichen Ländern herausgegeben. Nach dem Ausbruch eines religiös motivierten Bürgerkriegs zwischen christlichen und muslimischen Milizen in der zentralafrikanischen Republik im Jahr 2013 wurde die humanitäre Lage im Land, vier Jahre darauf, seitens der UNO als äußerst prekär eingestuft. Auch für den Südsudan gab die UN aufgrund eines bis 2018 andauernden Bürgerkriegs entsprechende Warnungen heraus. Ein politischer Machtkampf hat sich dort zu einem Konflikt zwischen Bevölkerungsgruppen entwickelt und so zehntausende Opfer gefordert. Im April 2019 wurde 25 Jahre nach Beginn des Völkermords in Ruanda weltweit an die im ostafrikanischen Binnenstaat stattgefundene Massengewalt erinnert.
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