Rügen, Deutschlands größte Insel, war bis in das hohe Mittelalter slwaisch geprägt. Erst 1168 fiel der mächtige, dem Gott Svantevit geweihte Tempel in Arkona. Nun begann auch hier die Herrschaft des Christentums und zeitgleich eine gut 150-jährige Ära einheimischer Rügenfürsten.In dieser Epoche ging u.a. die Gründung des wichtigen Inselklosters Bergen vonstatten. Die Klöster Hilda (Eldena) und Neuenkamp (Franzburg) wurden auf den ausgedehnten Festlandbesitzungen des Fürstentums errichtet, die sich bis nach Damgarten, Tribsees und Greifswald erstreckten. Stralsund, das schon bald zum wichtigen Machtfaktor innerhalb der Hanse avancierte, wuchs am Zugang zur Insel empor und wurde Zentrum dieser Herrschaft.Ingrid Schmidt gibt Einblick in die Besonderheiten der Rügenfürsten-Ära. Die Rügenfürsten waren fast ausnahmslos Vasallen der dänischen Könige und konnten weitgehend losgelöst von politischen Entwicklungen im Heiligen Deutschen Reich agieren. Mit Sachkenntnis und Sympathie porträtiert die frühere Leiterin des Museums in Bergen auch die Vertreter der beiden Häuser Putbus und Gristow, stellt ihre Ziele und Eigenarten vor, benennt ihre Leistungen und zeigt, wo sich heute noch ihre Spuren finden.Kurze Einzelkapitel spannen den Bogen vom Klosterwesen über Stadtgründungen bis zum Streit um die Erbfolge. Die historische Einordnung der handelnden Personen ermöglicht ein kurzer Einführungstext, der auch Verständnis für die kirchenpolitischen Bindungen nach Dänemark und ihre weitreichenden Auswirkungen schafft.