Die E-Mail ist heute eines der weit verbreitetesten Kommunikationsmittel; einerseits aufgrund technischer Fortschritte wie der schnellen Übertragung, andererseits scheint sie für die meisten ihrer Nutzer frei von allzu strikten Konventionen bzgl. Berücksichtigung situationsadäquater Anredeformeln, Rechtschreibung oder Zeichensetzung. Suggeriert dies, dass die E-Mail -obwohl medial schriftlich- weniger schriftlich als mehr mündlich konzipiert ist? Die Autorin geht dieser Fragestellung auf den Grund, indem sie zahlreiche kontextvariable E-Mails sprachlich unter die Lupe nimmt, dabei immer im Auge die Opposition Schriftlichkeit und Mündlichkeit. Ausgehend von der Entwicklung des Briefes hin zur E-Mail mit ihren formalen und inhaltlichen Charakteristika, geht die Autorin bei ihrer Analyse der E-Mail-Sprache auf die linguistischen Kernbereiche Phonetik, Morphologie, Wortbildung, Syntax, sowie auf lexikalisch-semantische Phänomene wie Anglizismen, jugendsprachliche Elemente oder Emoticons ein. Dabei werden theoretische Grundlagen der sprachlichen Analyse mit authentischem Korpus vereint, was wertvolle Ergebnisse in der Forschung der E-Mail-Sprache und ihrer Konzeption liefert.