Bachelorarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Psychologie - Klinische Psychologie, Psychopathologie, Prävention, Note: 1,1, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Absicht der vorliegenden Bachelorarbeit ist es, anhand einer systematischen Übersichtsarbeit herauszufinden, welche verhaltenstherapeutischen Verfahren der dritten Welle (third-wave interventions) bei Menschen mit einer gemeinsam auftretenden Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) und Substanzkonsumstörung (SUD) eingesetzt werden und welchen Nutzen diese in der Behandlung erzielen. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine systematische Literaturübersicht durchgeführt. Dafür wurden die Datenbanken Medline und PsychInfo gemäß den PRISMA-Kriterien konsultiert. Anhand der Begriffskombinationen die mittels dem PICO(S)-Modell vordefiniert wurden, konnten insgesamt 377 Datensätze ermittelt werden, von denen drei weitere Studien über die Referenzen anderer empirische Studien hinzugezogen wurden. Insgesamt erfüllten 12 Studien die prädefinierten Einschlusskriterien. Aus denen drei Verfahren zur dritten Welle identifiziert werden konnten: die dialektische-behaviorale Therapie (DBT) mit Ergänzung zur Substanzkonsumstörung (DBT-S), Dual-fokussierte-Schematherapie (DFST) und Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT). Diese systematische Übersichtsarbeit deutet darauf hin, dass es einige Behandlungsalternativen für Menschen mit der Doppeldiagnose BPS und SUD gibt. Insgesamt wurden drei unterschiedliche verhaltenstherapeutische Verfahren der dritten Welle identifiziert und auf ihre Wirksamkeit untersucht. Die DFST wurde in vier randomisierte Studien evaluiert, von denen sich in zwei eine signifikante Reduktion des Substanzkonsums feststellen ließ. Aufgrund methodischer Probleme ist jedoch kein nützlicher quantitativer Vergleich zwischen den Studien möglich. Studien zu DBT-(S) haben insbesondere eine Verringerung des Substanzkonsums, der BPS-bezogenen Symptome, der Suizidversuche und des impulsiven Verhaltens festgestellt. Darüber hinaus verbesserten sich das Selbstvertrauen und die Lebensqualität der Teilnehmer, und diese Veränderungen blieben über einen längeren Zeitraum erhalten. Es konnte nur eine einzige Pilot-Studie zur ACT identifiziert werden, welche eine signifikante Reduktion des Substanzkonsums erwähnt.
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