Diese Arbeit befaßt sich mit Kants Gotteslehre von der Perspektive her, daß Gott die letzte Begründung der Einheit der gesamten Weltwirklichkeit ist. Obwohl die Gotteslehre bei Kant ein bereits vielbehandeltes Thema ist, sieht die Autorin ihren Beitrag zur Kantforschung im Aufzeigen, daß Kant in seiner metaphysischen Begründung des Weltlichen im Göttlichen nach einem konstanten Schema verfährt: Die Weltwirklichkeit wird zuerst in einem Begriff als dem weltimmanenten Einheitsprinzip zusammengefaßt. Dieses Einheitsprinzip wird dann auf das Dasein Gottes als transzendentes Einheitsprinzip zurückgeführt. Im jeweils anderen weltimmanenten Einheitsprinzip liegt das Kriterium, das die verschiedenen rationalen Wege zu Gott kennzeichnet und voneinander unterscheidet.