Rudolf Schwander, Paul Hartmann
Die Einrichtung von Notstandsarbeiten und ihre Erfolge.
Gutachten. (Schriften des deutschen Vereins für Armenpflege und Wohlthätigkeit 58).
Rudolf Schwander, Paul Hartmann
Die Einrichtung von Notstandsarbeiten und ihre Erfolge.
Gutachten. (Schriften des deutschen Vereins für Armenpflege und Wohlthätigkeit 58).
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Im Rahmen des Projekts "Duncker & Humblot reprints" heben wir Schätze aus dem Programm der ersten rund 150 Jahre unserer Verlagsgeschichte, von der Gründung 1798 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Lange vergriffene Klassiker und Fundstücke aus den Bereichen Rechts- und Staatswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Geschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft werden nach langer Zeit wieder verfügbar gemacht.
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Produktdetails
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- Duncker & Humblot reprints
- Verlag: Duncker & Humblot
- Artikelnr. des Verlages: 17602
- Seitenzahl: 72
- Erscheinungstermin: 5. August 2016
- Deutsch
- Abmessung: 233mm x 157mm x 6mm
- Gewicht: 139g
- ISBN-13: 9783428176021
- ISBN-10: 3428176022
- Artikelnr.: 45567192
- Duncker & Humblot reprints
- Verlag: Duncker & Humblot
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- ISBN-10: 3428176022
- Artikelnr.: 45567192
'Schwander, Rudolf, Kommunal- und Sozialpolitiker, Bürgermeister von Straßburg, * 23.12.1868 Colmar, ¿ 25.12.1950 Oberursel (Taunus). (evangelisch) S. trat nach Besuch der Mittelschule 1883 als Sekretäranwärter in die Colmarer Gemeindeverwaltung ein. 1892/93 reorganisierte er mit Justizrat Heinrich Ruland (1852-1930) die Armenverwaltung und erstellte eine Statistik der Leistungen der öffentlichen Armenpflege im Reichsland für 1894/95. Aufgrund der Schrift ¿Die Beschäftigung der Arbeitslosen in ihrer Beziehung zur Armenpflege¿ (1897) und einer Empfehlung Rulands wurde S. 1897 ohne Abitur zum Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Univ. Straßburg zugelassen und 1900 bei Georg Knapp (1842-1926) summa cum laude promoviert. Unter Bürgermeister Otto Back (1834-1917) wurde er im selben Jahr Generalsekretär der Armenverwaltung in Straßburg und 1902 Beigeordneter. Ein linksliberaler, sozialpolitisch engagierter Kreis um ihn (u.a. die Professorentöchter Helene Bresslau, 1879-1957, u. Elly Knapp, 1881-1952, sowie ihre späteren Ehemänner Albert Schweitzer, 1875-1965, u. Theodor Heuß, 1884-1963) stand in engem Kontakt zu Friedrich Naumann (1860-1919). Im Okt. 1906 wählte ihn die sozialdemokratisch-linksliberale Mehrheit des Gemeinderats als Wunschkandidaten des zurückgetretenen Otto Back zum Bürgermeister von Straßburg. S. gestaltete Straßburg zu einer modernen Metropole um. u.a. durch eine präventive Gesundheitspolitik, das Straßburger Modell der Armenpflege, die Einrichtung eines Arbeitsamtes, die damals größte Innenstadtsanierung im dt. Reich mit Anlage der Gartenstadt Stockfeld, den Ausbau des Hafens und die Schiffbarmachung des Oberrheins. In Zusammenarbeit mit Walther Rathenau (1867-1922), der AEG und der Zürcher Elektrobank baute S. die gemischtwirtschaftliche Elektrizitätswerk Straßburg AG zum Versorger für das ganze Unterelsaß aus. Diese Zusammenarbeit zwischen Stadt und Privatwirtschaft wirkte bahnbrechend für die dt. Kommunalpolitik. Das Straßburger Armenpflegesystem hatte Vorbildfunktion für die kommunale Sozialpolitik in Deutschland. 1914 widersetzte sich S. allen militärischen Wünschen zur Evakuierung der Stadt und organisierte sogleich eine umfassende Lebensmittelversorgung. Dank seiner kriegswirtschaftlichen Erfahrungen übernahm er im Sept. 1917 kommissarisch und am 21. Okt. als erster Staatssekretär die Leitung des neuen Reichswirtschaftsamtes. Nach heftigen Auseinandersetzungen u.a. um die Zuordnung des Reichskommissariats für Übergangswirtschaft (gegen Ansprüche d. Vizekanzlers Karl Helfferich, 1872-1924) und um die von ihm abgelehnte Lothringen germanisierende ¿Westmark¿-Kolonisationsgesellschaft kehrte S. am 20.11.1917 wieder in sein Straßburger Amt zurück. Bei der Parlamentarisierung der Landesverfassung im Okt. 1918 wurde er Statthalter von Elsaß-Lothringen, scheiterte aber mit der Bildung der Regierung Karl Hauß (1871-1925) am Landtag, der sich anschickte, sich im Hinblick auf Wilsons ¿Vierzehn Punkte¿ zum ¿Nationalrat¿ zu konstituieren, und trat am 11.11.1918 zurück. Als einer von wenigen Elsässern ging S. Ende 1918 nach Deutschland, 1920-32 war er für die DDP Oberpräsident von Hessen-Nassau in Kassel. Er war für viele andere Ämter im Gespräch (Reichspräs., Reichskanzler e. Beamtenreg., OB v. Frankfurt u. nach 1945 Min.präs. v. Hessen). Als Staatskommissar in den Führungsgremien der Stiftungsuniv. Frankfurt trug er dazu bei, diese in der Inflation 1923 durch ein Abkommen zwischen der Stadt und dem Land Preußen vor dem Untergang zu retten. Als der Rektor ihn 1933 zum Kurator machen wollte, wurde S. durch die Nationalsozialisten als politisch unzuverlässig zurückgewiesen. Seit 1929 führte er für die Gruppe um Carl Bosch (1874-1940) den Vorsitz im Aufsichtsrat des Societäts-Verlags und half so bis 1937 mit, die ¿Frankfurter Zeitung¿ auf Distanz zum Nationalsozialismus zu halten. Nach der nationalsozialistischen Okkupation des Elsaß verhinderte er als Vorsitzender des ¿Wissenschaftlichen Instituts der Elsaß-Lothringer im Reich¿ an der Univ. Frankfurt dessen Transfer an die Reichsuniv. Straßburg.' Fisch, Stefan, in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 781-782