Marlene Krahl lebt für die Musik. Ihre Kompositionen und Forschungen im Bereich der elektronischen Avantgarde beanspruchen sie mit Haut und Haar, als ihr früherer Bandkollege Harry Bieler sie nach Jahren unverhofft in Venedig wiedertrifft. Noch immer ist er fasziniert von ihr als Frau und Künstlerin. Gegen seine Zweifel setzt sie Entschiedenheit. Er sucht Zugang zu ihren Sphären, will ihr Förderer und Geliebter werden und holt sie nach München zurück. Ihr kompromissloser Kunstwille gibt ihm die Kraft, das familieneigene Unternehmen radikal neu zu erfinden. Doch mit dem wachsenden Erfolg kommt auch die Frage ans Licht, wozu er führt. Und was noch bleibt, wenn sich die Zeiten ändern? Mit »Die Einzigen« gelingt Norbert Niemann ein virtuoser Roman über die unbedingte, lebensdurchdringende Kraft von Kunst und Liebe in Zeiten des entfesselten Marktes.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Ein im Leben gestrandeter Mann verfällt einer Elektromusikerin und findet zurück zur Schönheit von Kunst und Musik: In diesem Plot über verloren geglaubte und wiedergefundene Lebensentwürfe schlummere "eine konzentrierte Liebespartitur um Hingabe, Identität und die Kraft der Musik", erklärt Rezensent Björn Hayer. Diese Parabel auf die Situation der Menschen in der Spätmoderne erzähle zwar sprachlich sehr sensibel davon, wie in den Neunzigern jene Utopien abhanden kamen, zu denen man in den Nuller Jahren verzweifelt zurückfinden wollte, führt der Kritiker im weiteren aus. Doch so recht kriege der Autor seinen Stoff - und insbesondere die Beschreibung der elektronischen Musik, die hier so zentral figuriert - nicht zu fassen: Als Roman ist "Die Einzigen" lediglich solide, schließt der Rezensent seine Besprechung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»In 'Die Einzigen' rechnet der gebürtige Landauer mit seiner Generation ab, die sich lieber dem Markt und dem Konsum hingibt, als nach künstlerischen Freiräumen zu suchen.« Passauer Neue Presse 20151126