Erzählt wird in diesem wunderschönen und, wie von Martin Baltscheit gewohnt, sehr hinter- und tiefsinnigem Bilderbuch von fünf blinden (!) Wissenschaftlern, die sich gerade auf der Terrasse sonnen und sich wärmen lassen. Wichtige, geradezu bahnbrechende Erfindungen haben sie gemacht und so ganz
nebenbei auch die Frage nach dem Sinn des Lebens beantwortet. Ihr Klugheit und ihr Wissen kennen…mehrErzählt wird in diesem wunderschönen und, wie von Martin Baltscheit gewohnt, sehr hinter- und tiefsinnigem Bilderbuch von fünf blinden (!) Wissenschaftlern, die sich gerade auf der Terrasse sonnen und sich wärmen lassen. Wichtige, geradezu bahnbrechende Erfindungen haben sie gemacht und so ganz nebenbei auch die Frage nach dem Sinn des Lebens beantwortet. Ihr Klugheit und ihr Wissen kennen offenbar keine Grenzen, und Christoph Mett hat sie so in Szene gesetzt, daß einem der wissenschaftliche Hochmut dieser fünf Neunmalklugen geradezu ins Leserauge springt.
Sie genießen die Sonne, die sie wärmt und formulieren gleich mal so nebenbei das Sonnengesetz Numero 1: „ Was die Sonne bescheint, wird warm, wenn kein kalter Wind weht.“
Als ein Elefant sich vor ihnen vor die Sonne stellt, wird ihr sensationelles neues Natur/Sonnengesetz jäh in Frage gestellt. Das können sie natürlich nicht so stehen lassen. Eifrig gehen sie dieser Erscheinung nach, und da sie die offensichtlichste Tatsache ihr Umwelt konsequent nicht zur Kenntnis nehmen, daß sie nämlich nicht sehen können, kommen sie auf die abstrusesten Theorien. Einer der Wissenschaftler hält den Elefantenrüssel für einen Feuerwehrschlauch, und will sofort ein Feuer legen, denn dann würde die Feuerwehr ja ihren Schlauch brauchen und alles wäre wieder wie vorher.
Der zweite hält das Bein des Elefanten für eine Baum, und auch er hat eine ähnlich famose These dazu.
Der dritte hält den Schwanz für eine Toilettenbürste, was die anderen eher unwissenschaftlich finden und ihren Kollegen sofort mit entsprechenden Kommentaren lächerlich machen.
Und so geht das weiter, bis der Elefant die Faxen dicke hat und einfach weitergeht. Als später der Zirkusdirektor die fünf ach so Klugen fragt, ob sie einen Elefanten gesehen(!) hätten und diese sich den auch noch beschreiben lassen, antworten sie nach langem, tiefem „Nachdenken“:
„Nein, ein Elefant ist hier nicht durchgekommen.“ Und das halten sie für die Wahrheit.
Ein tiefsinniges Bilderbuch über angebliche Objektivität, blinden Wissenschaftsglauben und verbohrte Weltsicht. Nicht jeder, der so klug daher kommt, kann die Wahrheit erkennen, besonders dann nicht, wenn er die eigenen Schwächen verleugnet.
Bei entsprechender Erläuterung ein für Kinder aller Altersstufen ab 5 Jahren lustiges und lehrreiches Buch, das mit einem beigefügten, gut gemachten Hörspiel noch ein erweitertes Angebot macht.