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Um das Jahr 1800 betritt eine Gruppe junger Autoren das literarische Feld, die später unter dem Namen Frühromantik in die Literaturgeschichte eingehen wird. Durch gezielte Provokationen erringen die Dichter und Kritiker die Aufmerksamkeit des Publikums, machen sich aber auch viele Feinde in den Reihen der Spätaufklärung. Gerade die Ideen zur Aufwertung der Sinnlichkeit und Weiblichkeit, wie sie besonders in Friedrich Schlegels Roman "Lucinde" zum Ausdruck kommen, sorgen für skandalöses Aufsehen und polemische Debatten. Wenige Jahre später ist vom frühromantischen Aufbruch nur noch wenig…mehr

Produktbeschreibung
Um das Jahr 1800 betritt eine Gruppe junger Autoren das literarische Feld, die später unter dem Namen Frühromantik in die Literaturgeschichte eingehen wird. Durch gezielte Provokationen erringen die Dichter und Kritiker die Aufmerksamkeit des Publikums, machen sich aber auch viele Feinde in den Reihen der Spätaufklärung. Gerade die Ideen zur Aufwertung der Sinnlichkeit und Weiblichkeit, wie sie besonders in Friedrich Schlegels Roman "Lucinde" zum Ausdruck kommen, sorgen für skandalöses Aufsehen und polemische Debatten. Wenige Jahre später ist vom frühromantischen Aufbruch nur noch wenig geblieben. Im Kampf gegen die Napoleonische Fremdherrschaft propagiert die gereifte romantische Bewegung Patriotismus und eine Rückkehr zum Christentum - erotische Dichtungen stehen nun im Verdacht, französische Unmoral zu verbreiten. Während die Autoren der romantischen Bewegung sich von ihrer eigenen Jugend distanzieren, nimmt der Dichter Heinrich Heine in den zwanziger und dreißiger Jahren die Idee des Sensualismus programmatisch wieder auf. Seinem Vorbild folgt eine Avantgarde um den jungen Schriftsteller Karl Gutzkow, die bald unter dem Namen Junges Deutschland bekannt wird. Gutzkows Roman "Wally, die Zweiflerin", der aufs Neue die freie Liebe und die Emanzipation der Frau diskutiert, erregt einen Skandal wie einst Schlegels "Lucinde". Die Jungdeutschen eignen sich frühromantische Ideen dabei nicht nur an, sie instrumentalisieren sie auch im literaturpolitischen Kampf gegen die Spätromantik. Und spätromantische Autoren wie Ludwig Tieck und Clemens Brentano sehen sich gezwungen, auf die Provokation durch die jungen Konkurrenten zu reagieren und sich dabei auch mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Michael Bittners Arbeit ist ein Beitrag zur Literaturgeschichte des Sensualismus wie auch zum komplexen Verhältnis von Romantik und Vormärz. Methodisch kombiniert die Arbeit Ansätze der Literatursoziologie Pierre Bourdieus mit einer zeitgemäßen Ideengeschichte.
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Autorenporträt
Michael Bittner wurde 1980 in Görlitz geboren. Er studierte an der Technischen Universität Dresden Germanistische Literaturwissenschaft und Philosophie. Nach seinem Abschluss als Magister Artium wurde er mit der Lohrmann-Medaille der TU Dresden ausgezeichnet. Seine Magisterarbeit erschien in überarbeiteter Form unter dem Titel ¿Ästhetischer Staat oder politische Kunst? Die Poetik Georg Büchners am Ende der Kunstperiode¿ im Jahr 2010 bei Thelem. Michael Bittner arbeitet auch als freier Autor und schreibt literarische, kritische und politische Beiträge u.¿a. für die Sächsische Zeitung und die taz. Zuletzt hat er die beiden Erzählbände ¿Wir trainieren für den Kapitalismus¿ (2013) und ¿Das Lachen im Hals¿ (2016) veröffentlicht.