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Was passierte im 16. Jahrhundert, dass in den Küchen plötzlich neue Rezepturen und Verarbeitungsweisen einzogen? Wie kam es, dass die auf medizinischen Vorstellungen beruhende Gewürzküche des Mittelalters von einer Ästhetik des Geschmacks abgelöst wurde? Und welche Rolle spielten Frauen dabei?Dominik Fugger verfolgt, wie zuerst das Obst von neuen Konservierungsmethoden und einem veränderten medizinischen Verständnis profitierte und den Zeitgenossen bis dahin ungekannte sinnliche Erfahrungen bescherte. Bald schon beginnt ein reger Austausch der Rezepte von Latwergen (Fruchtmus) und Konfitüren,…mehr

Produktbeschreibung
Was passierte im 16. Jahrhundert, dass in den Küchen plötzlich neue Rezepturen und Verarbeitungsweisen einzogen? Wie kam es, dass die auf medizinischen Vorstellungen beruhende Gewürzküche des Mittelalters von einer Ästhetik des Geschmacks abgelöst wurde? Und welche Rolle spielten Frauen dabei?Dominik Fugger verfolgt, wie zuerst das Obst von neuen Konservierungsmethoden und einem veränderten medizinischen Verständnis profitierte und den Zeitgenossen bis dahin ungekannte sinnliche Erfahrungen bescherte. Bald schon beginnt ein reger Austausch der Rezepte von Latwergen (Fruchtmus) und Konfitüren, Rezeptbücher entstehen, die neue Kunst sickert in alle Gesellschaftsschichten ein und führt zu einem tiefgreifenden Wandel, der schließlich das gesamte Gebiet der Kulinarik erfasst.
Autorenporträt
Dominik Fugger, geboren 1975 in Karlsruhe, ist mit einer Arbeit zur frühneuzeitlichen Festkultur promoviert worden und habilitierte sich über die Ideengeschichte des Polytheismus im 17. Jahrhundert. Fellowships führten ihn nach Erfurt, Uppsala, Wolfenbüttel und Kopenhagen. Derzeit forscht und lehrt er an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Der "Kulinarik-Historiker" Dominik Fugger legt für Kritikerin Catherine Newmark eine überzeugende Einführung in die "Küchengeschichte der frühen Neuzeit" vor - überraschenderweise vor allem, was Marmelade angeht. Im Mittelalter, lernt Newmark, hatte man alles Gekochte unter einer Gewürzschicht erstickt, dies sollte medizinischen Zwecken dienen, auch Obst wurde nicht roh genossen, sondern völlig verkocht. Erst im 16. Jahrhundert seien die humanistischen Mediziner zu den Überzeugungen der Antike zurückgekehrt, das Mittelalter habe einem Zeitalter der Sinnlichkeit Platz gemacht, in dem Zucker breiter verfügbar wurde und damit eingekochtes Obst plötzlich "wie ein Dessert" geschmeckt habt. Für die Rezensentin ein verdienstvoller Ausflug des Autors in die Welt des frühneuzeitlichen Geschmacks.

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