Ist Empathie eine innere Qualität oder etwas, was man sagt und tut, eine Praxis? Hilft sie anderen oder steht sie uns nur gut zu Gesicht? Leslie Jamison schreibt über das Verhältnis von Ärzten und Patienten, über Elendstourismus, über weiblichen Schmerz, und sie stellt dabei die Frage nach den Möglichkeiten und den Grenzen der Einfühlung. Ihre radikal aufrichtigen Texte kombinieren Reportage, Kulturkritik und persönliches Erzählen in der Tradition von Autoren wie Susan Sontag, Joan Didion oder zuletzt David Foster Wallace und John Jeremiah Sullivan. Und während sie Antworten nur provisorisch akzeptiert, als Anlass für immer neue Fragen, führt sie buchstäblich ihren eigenen Körper ins Feld.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Hymnisch bespricht Rezensentin Ruth Fühner Leslie Jamisons Essays über Empathie, die zugleich "verletzlich" und distanziert von Schmerz und Mitgefühl erzählen. Bewundernd stellt die Kritikerin fest, wie es der Autorin gelingt, ganz ohne Melodramatik oder Sarkasmus verschiedene Bereiche des Leidens auszuloten: Jamisons zwischen Reportage und Kulturtheorie angelegte Analysen über Alltagsgewalt, Reality-Shows, die das Leiden Drogenabhängiger dramaturgisch inszenieren oder Jugendliche, die des Mordes schuldig gesprochen werden sind ebenso brillant wie ihre Betrachtungen über die Verbindung von Weiblichkeit und Schmerz, die sie auch mit Blick auf das eigene Leben schildert, lobt die Kritikerin. Allerdings muss Fühner gestehen, dass ihr trotz zahlreicher meisterlicher, bisweilen "riskanter" Reflexionen über verschiedene Bereiche des Schmerzes ein Blick auf das Verhältnis von Empathie und moralischer Praxis fehlt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Halb Essay, halb Reportage, brillante Selbstversuche im Irrsinn der Gegenwart." Richard Kämmerlings, Die Welt, 06.12.15
"Dieses Buch kann anstrengend sein. Es zieht einen mit jedem Essay in eine Welt, die wieder anders anstrengend ist als die zuvor. Als Leser schwankt man zwischen Dankbarkeit für Jamisons Offenheit, für ihre brillanten Beobachtungen, ihre kraftvollen und manchmal poetischen Bilder - und dem Gefühl, dass ihre Analysen etwas Voyeuristisches haben, etwas Übergriffiges. Manchmal muss man das Buch dann weglegen, um sich zu erholen. Um sich vorzubereiten auf das nächste Mal, wenn man nach ihm greift. Denn das will man unbedingt." Fanny Jiménez, Welt, 14.11.15
"In Leslie Jamisons klarer Sprache, in ihrer Mitschrift der Möglichkeiten und Grenzen persönlicher Anteilnahme spiegel sich, in scharfen Konturen und satten wie pastosen Farben, unsere aktue condition humaine." Elke Schmitter, Literatur Spiegel, 26.09.15
"Wenn es noch eine Gelehrtenrepublik gibt, dann ist in ihr ein Licht aufgegangen. Lesen Sie dieses Buch und achten Sie auf diese Autorin." John Jeremiah Sullivan
"Dieses Buch kann anstrengend sein. Es zieht einen mit jedem Essay in eine Welt, die wieder anders anstrengend ist als die zuvor. Als Leser schwankt man zwischen Dankbarkeit für Jamisons Offenheit, für ihre brillanten Beobachtungen, ihre kraftvollen und manchmal poetischen Bilder - und dem Gefühl, dass ihre Analysen etwas Voyeuristisches haben, etwas Übergriffiges. Manchmal muss man das Buch dann weglegen, um sich zu erholen. Um sich vorzubereiten auf das nächste Mal, wenn man nach ihm greift. Denn das will man unbedingt." Fanny Jiménez, Welt, 14.11.15
"In Leslie Jamisons klarer Sprache, in ihrer Mitschrift der Möglichkeiten und Grenzen persönlicher Anteilnahme spiegel sich, in scharfen Konturen und satten wie pastosen Farben, unsere aktue condition humaine." Elke Schmitter, Literatur Spiegel, 26.09.15
"Wenn es noch eine Gelehrtenrepublik gibt, dann ist in ihr ein Licht aufgegangen. Lesen Sie dieses Buch und achten Sie auf diese Autorin." John Jeremiah Sullivan
»Brillante Selbstversuche im Irrsinn der Gegenwart.« Richard Kämmerlings DIE WELT