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Rosina ist mit ihrer Komödiantentruppe in der Stadt, die Seeleute, Pfeffersäcke, windige Händler und ehrbare Bürger in ihren Mauern beherbergt. Und neuerdings auch den Geist der Aufklärung: Die Freimaurer gründen ihre Zirkel und bringen neues Gedankengut in Umlauf - eine Ware, die nicht von allen gleich hoch taxiert wird. Ein Hamburger Druckergeselle wird ermordet und die Spuren dieser Tat führen den Großkaufmann Herrmanns mit seiner Frau, die Schauspieler und natürlich auch Tante Augusta nach London, in die weltoffene, brodelnde Hafenstadt an der Themse.

Produktbeschreibung
Rosina ist mit ihrer Komödiantentruppe in der Stadt, die Seeleute, Pfeffersäcke, windige Händler und ehrbare Bürger in ihren Mauern beherbergt. Und neuerdings auch den Geist der Aufklärung: Die Freimaurer gründen ihre Zirkel und bringen neues Gedankengut in Umlauf - eine Ware, die nicht von allen gleich hoch taxiert wird. Ein Hamburger Druckergeselle wird ermordet und die Spuren dieser Tat führen den Großkaufmann Herrmanns mit seiner Frau, die Schauspieler und natürlich auch Tante Augusta nach London, in die weltoffene, brodelnde Hafenstadt an der Themse.
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Autorenporträt
Petra Oelker arbeitete als Journalistin und Autorin von Sachbüchern und Biographien. Mit «Tod am Zollhaus» schrieb sie den ersten ihrer erfolgreichen historischen Kriminalromane um die Komödiantin Rosina, zehn weitere folgten. Zu ihren in der Gegenwart angesiedelten Romanen gehören «Der Klosterwald», «Die kleine Madonna» und «Tod auf dem Jakobsweg». Zuletzt begeisterte sie mit «Das klare Sommerlicht des Nordens», «Emmas Reise» sowie dem in Konstantinopel angesiedelten Roman «Die Brücke zwischen den Welten».
Rezensionen
Das Warten hat ein Ende
Rosina und die Kaufmannsfamilie Herrmanns gehen wieder auf die Jagd nach bösen Buben und entlaufenden Mädchen!
Fast drei Jahre ist es nun her, dass Autorin Oelker in "Die ungehorsame Tochter" das Geheimnis um die Herkunft von Rosina lüftete und damit in den Augen vieler (darob einigermaßen bestürzter) Fans einen Schlusspunkt unter ihre beliebte Serie setzte.
Doch glücklicherweise haben anscheinend auch fiktive Charaktere ihren ganz eigenen Kopf - und wie es aussieht, drängte sich Rosinas hübsches Haupt mit seinen dicken, blonden Locken besonders machtvoll wieder ins Bewusstsein seiner Schöpferin, die mit "Der Klosterwald" einen erfolgreichen Ausflug in ein ganz anderes Ambiente gewagt hatte.
Pause hat der Serie aber nicht geschadet
Im Gegenteil: In neuer Frische und um einige interessante und pikante Erfahrungen und Entwicklungen reicher, starten die Figuren mit neuer Kraft durch.
Zwar müssen sich Claes Herrmanns und seine Gattin diesmal eher mit einer Nebenrolle begnügen, sind sie doch ziemlich überstürzt auf Reisen gegangen -gemeinsam mit Claes Tochter, die sich (Skandal!) von ihrem Mann getrennt hat.
Dafür dürfen sich die Mitglieder der Komödiantentruppe (bei der Rosina trotz ihrer vornehmen Geburt und dem geerbten Geld nach wie vor verblieben ist) insgesamt wieder aktiver ins Geschehen einbringen.
Und was besonders die Freunde von Oelkers wunderbaren "Kleindarstellern" freuen wird: Nicht nur Tante Augusta kommt bei den Ermittlungen zum Zug, auch Weddemeister Wagner darf zeigen was er kann; zusammen mit seiner frisch angetrauten, ausgesprochen naiven jungen Frau wird er zum Auslandseinsatz nach England berufen.
Neues Terrain für Figuren und Autorin
Was für heutige Verhältnisse einfach klingt - seinerzeit ein gewagtes Unterfangen: Von einer anerkannten Autorität im heimatlichen Hamburg zum Zivilist ohne Befugnisse, ohne Orts- und mit nur rudimentären Sprachkenntnissen, das würde den gestandensten Polizeibeamten aus der Ruhe bringen.
Doch Wagner schlägt sich erstaunlich gut - ebenso wie die Autorin, die sich durch die Verlegung eines Großteils der Handlung nach London ebenfalls auf völlig neues Terrain begibt.
Wo sie den Leser sonst mit den Besonderheiten des Hamburger Hafenlebens im ausgehenden 18. Jahrhundert vertraut machte, da führt sie ihn hier zu Hahnen- und Hundekämpfen (ein Terrier gegen achtzig Ratten in elf Minuten) oder wässert ihm den Mund mit Landschaftsbeschreibungen, die jeden England-Fan sofort zum Hörer greifen lassen und ein Ticket nach London bestellen lassen.
Und während die Deutschen dort auf die Suche gehen nach jenem Drucker, der mysteriöserweise fast zeitgleich mit dem Tod seines Kollegen aus Hamburg verschwand, entfaltet sich vor dem Auge des Betrachters auch ein prachtvolles Sittengemälde des Englands jener Zeit. Ein England, das sich offensichtlich so sehr überhaupt nicht vom Kontinent unterscheidet - etwa, wenn es darum geht, Hochzeiten zu arrangieren oder festzulegen, wie sich eine angepasste junge Frau aus gutem Hause zu verhalten hat.
Packende, spannende Unterhaltung
So tummeln sich die Protagonisten denn in einer Vielzahl von Handlungssträngen in den Salons der ersten Gesellschaft, in hochherrschaftlichen Prachtbauten, so groß, dass man sich in ihren Fluren verlieren kann, aber auch tief in der Gosse oder in den Räumlichkeiten von Lloyds, in denen die Bücher mit den Schiffsmeldungen für die einen voller Hoffnung, für die anderen voll tiefster Verzweiflung stecken.
Und schon auf den ersten 124 Seiten heißt es für den Leser daher gut aufzupassen, damit er den Faden nicht verliert. Keine leichte Bett-Lektüre also für die letzten Minuten des Tages, kurz vor dem Einschlafen - aber packende, spannende Unterhaltung, das allemal.
Welcome back, Rosina - wollen wir hoffen, dass es noch recht viel zu tun gibt für dich, egal ob in Hamburg oder anderswo!
(Michaela Pelz, www.krimi-forum.de)

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