Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,0, Universität Erfurt (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Lektüre von Ernst Tröltsch: Protestantisches Christentum und Kirche in der Neuzeit (1906/09/22), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit seinem Buch "Protestantisches Christentum und Kirche in der Neuzeit" versuchte Ernst Tröltsch den geschichtlichen Wandel des Protestantismus von seinem Beginnen an, bis hin zur Neuzeit, darzustellen. Dabei geht es ihm vor allem um eines: Er will deutlich machen, dass es zwischen dem Protestantismus eines Luther, Zwingli oder Calvin und demjenigen, welchen er in seiner Zeit vorfand, eindeutige Unterschiede gibt. Dies wird schon deutlich bei seiner Wortwahl. Das was der Protestantismus zu seinen Anfängen war, bezeichnet er als "Altprotestantismus" und das was er in der Neuzeit darstellte, wird von ihm als "Neuprotestantismus" gekennzeichnet. Aber diese Wortwahl macht auch einen weiteren Punkt deutlich. Beide Formen des Protestantismus sind nicht zwei gänzlich unterschiedliche Arten der Religion, bei denen nur noch eine Beziehung in der Namensgleichheit besteht. Vielmehr versucht er deutlich zu machen, dass zwischen beiden eine eindeutige Beziehung zu finden ist. So stand für ihn fest, dass auch schon der Altprotestantismus jenen modernen Geist in sich trug, der dann im Zuge der Aufklärung zur vollen Blüte kommen konnte. So hat der Protestantismus die religiöse Gemeinschaftsbildung auf das Prinzip der Freiwilligkeit übertragen und er hat ein völlig emanzipiertes weltliches System neben sich anerkannt, auf dessen Beeinflussung der Neuprotestantismus, im Gegensatz zum Altprotestantismus, verzichtet.1 So wird der Neuprotestantismus fester Bestandteil der modernen Welt und er vermag es mit der neuen, emanzipierten und weltlichen Kultur in Wechselbeziehung zu treten.In dieser Arbeit soll es nun hauptsächlich um zwei Dinge gehen. Zum einem sollen die Ausführungen Tröltsch zur Englischen Revolution und deren, seiner Meinung nach, gravierenden Einschnitte für die europäische Kultur und vor allem für den Protestantismus zusammengefasst dargestellt werden, um dann im Weiteren zu untersuchen, ob man diesen Einschätzungen folgen kann. Die Frage des zweiten Teils wird also sein: Kann man sagen, dass die Englische Revolution tatsächlich den europäische gesellschaftlichen Umschwung derart forciert hat, wie Tröltsch dies einschätzt? Dabei soll auf die rein geschichtlichen Ereignisse der Revolution nur in soweit eingegangen werden, als dies für diese Fragestellung von Bedeutung ist.
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