Die umfangreiche Jugendstudie, die die Friedrich-Ebert-Stiftung 2021/22 im Nahen Osten und in Nordafrika durchgeführt hat, ist weltweit richtungsweisend. Sie knüpft inhaltlich an die fünf Jahre zuvor durchgeführte Studie an und erlaubt aktuelle Einblicke in Selbstverständnis, Lebenschancen und Zukunftsperspektiven von 12.000 jungen Menschen zwischen 16 und 30 Jahren aus Ägypten, Algerien, Irak, Jemen, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko, Palästina, Sudan, Syrien und Tunesien. Auf die arabischen Aufstände der frühen 2010er-Jahre, die viele Hoffnungen weckten, folgten Rückschläge: autoritäre Gegenreaktionen, ökonomische Einbrüche, ein beschleunigter Klimawandel, die Corona-Pandemie und schließlich der Ukraine-Krieg mit seinen Auswirkungen auf Nahrungsmittel- und Energiesicherheit. Nachdem Bemühungen um demokratischere Strukturen die Lebensbedingungen nicht nachhaltig verbessert haben und eine ganze Generation junger Menschen durch die Krisen weiter entmündigt und enteignet wurde, herrschen nun Enttäuschung und Ratlosigkeit vor. Dennoch, auch das zeigt diese Studie, engagieren sich einige Gruppen voller Energie für die Gesellschaft und sind optimistisch, dass die schweren Krisen auch neue Möglichkeiten eröffnen.
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