Das Buch liefert eine umfassende Darstellung und Analyse der Entwicklung von Mannsein und Männlichkeit im Strukturwandel derArbeitsgesellschaft. Im Vordergrund steht die These, dass der neue Kapitalismus nach einer Sozialform Mann drängt, in deren Sog Mannsein und Männlichkeit zunehmend geraten. Im Mittelpunkt des Buches steht die These, dass die neuen technologisch-ökonomischen Strömungen Vergesellschaftungstendenzen freisetzen und nach entsprechenden Sozialformen suchen, die das Geschlechterverhältnis und die Männerrolle und das Mannsein neu, wenn auch ambivalent strukturieren. Vor diesem Hintergrund werden die zentralen Thematiken des bisherigen Männerdiskurses - Männlichkeit und heterosexuelle Matrix, männliche Sozialisation und Krisenbewältigung, Männer-Frauen-Beziehungen, männliche Selbstverständigung, Männer im Sozialstaat, Männlichkeit und Geschlechterdemokratie- neu geordnet und bewertet. Dabei tritt die Perspektive in den Vordergrund, dass nicht primär die Manifestationen von Männlichkeit und Mannsein, sondern die Probleme und Konstellationen der Bewältigung von Männlichkeit im Vordergrund der sozialwissenschaftlichen Betrachtung und der öffentlichen Auseinandersetzungen um den Mann in unserer Gesellschaft stehen sollten.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Welche Probleme der Neoliberalismus der Rolle des Mannes aufbürdet und welche soziale Folgen das hat, vermag uns Lothar Böhnisch nicht klar zu machen, meint unser Rezensent Wilhelm Trapp, der in dem Buch des Soziologen nichts "Konkretes" finden und mit dem Trost nichts anfangen kann, den der Autor den "'bedürftigen männlichen Opfern" der ökonomischen Unsicherheit spendet. Womit Böhnisch sie tröstet, erfahren wir von unserem enttäuschten Rezensenten leider nicht. Trapp weist lediglich noch darauf hin, dass er in Böhnischs Begriff von Männlichkeit eine "eifersüchtige" Vereinfachung erblickt, die den derzeitigen Stand der "exakteren" Forschung und die Selbstverständlichkeit, mit der "Geschlechtlichkeit" als eine Analysekategorie neben anderen zu betrachten ist schlicht ignoriere.
© Perlentaucher Medien GmbH
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