Examensarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Konsum und Werbung, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Zeitalter der Aufklärung kann als Geburtsstunde einer differenzierten europäischen Konsumgesellschaft betrachtet werden.Breite Bevölkerungsschichten neigten von nun an dazu, eine Vielzahl von Gütern und Dienstleistungen zu konsumieren, die man vorher nicht konsumiert hatte. Mit diesem Konsum ging eine Persönlichkeits- und Verhaltensänderung, vor allem der bürgerlichen Schichten einher.(...)Des Weiteren vollzog sich eine Individualisierung, Ausdifferenzierung und Pluralisierung der Lebensstile, die das konsumtive Verhalten enorm begünstigte.(...)Diese Arbeit soll unter anderem Aufschluss darüber geben, wieso die Bürger des 18. Jahrhunderts vermehrt zu Konsumenten wurden. Dabei muss die gesellschaftliche Sozialstruktur erläutert und in Zusammenhang mit den neuen Konsumgewohnheiten gebracht werden. Es geht mir weniger darum, faktisch, z.B. in Form einer Aufzählung der neuen Konsumgüter darzustellen, dass und was genau konsumiert wurde, was von deutschen Forschern wie Michael North bereits geleistet wurde.Vielmehr will ich aufzuzeigen, weshalb konsumiert wurde und wie sich der Konsum in beinahe alle Lebensbereiche drängte. Es soll ein komplexes Bild dieser frühen Form von Konsumgesellschaft entwickelt werden.(...)Hierzu werde ich auch exemplarisch auf einige Konsumbereiche wie den der Textilindustrie und Mode oder der neuen Genussmittel wie Kaffee oder Tabak, der Kultur und der Literatur eingehen.Die Aufarbeitung einer grob umrissenen zeitgenössischen intellektuellen Debatte um die neuen Konsumgewohnheiten, den "Luxus", "die Üppigkeit" oder die "Habgier" protokolliert dabei im letzten Kapitel die Entstehung einer deutschen Konsum-gesellschaft nicht nur, sondern veranschaulicht auch, wie der Konsum zunehmend ins Bewusstsein der damaligen Menschen trat und dass sich eine Veränderung der Einstellungen zum Konsum vollzog.(...)Als Quellen benutze ich, aufgrund meiner sozial- und mentalitäts- geschichtlichen Herangehensweise, nicht beispielsweise Geschäftsakten, Akten über Warensteuern und Warenzölle sowie Nachlassinventare etc., sondern v.a. Literatur und Zeitschriften aus der damaligen Zeit, wie Anstands- und Verhaltensbücher Adolf Knigges, philosophische Abhandlungen Immanuel Kants oder auch erste Formen von Lifestyle- und Modemagazinen wie das "Journal des Luxus und der Moden", "Der Menschenfreund". Diese Journale liefern dabei eine Vielzahl hilfreichen Materials.(...)
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