Konstruktion subjektiver Realitäten
„Mit diesem Buch möchte ich Ihnen meine persönliche Wahrheit … als Anregung zur Hinterfragung und möglichen Veränderung Ihrer persönlichen Wahrheit anbieten.“ (11) Und diese persönliche Wahrheit besteht aus den Erkenntnissen, dass a) eine absolute Wahrheit
nicht existiert und b) die Welt, die wir erleben, unsere eigene Schöpfung ist.
Damit steckt Autor…mehrKonstruktion subjektiver Realitäten
„Mit diesem Buch möchte ich Ihnen meine persönliche Wahrheit … als Anregung zur Hinterfragung und möglichen Veränderung Ihrer persönlichen Wahrheit anbieten.“ (11) Und diese persönliche Wahrheit besteht aus den Erkenntnissen, dass a) eine absolute Wahrheit nicht existiert und b) die Welt, die wir erleben, unsere eigene Schöpfung ist.
Damit steckt Autor Jörg Starkmuth den Rahmen ab, in dem sich seine Ausführungen bewegen. Das Buch besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil erläutert Starkmuth physikalische Grundlagen des klassischen (naturwissenschaftlich geprägten) Weltbildes, im zweiten Teil vertritt er die These, dass das Bewusstsein als eine vom Gehirn unabhängige Instanz Schöpfer der Realität ist und im dritten Teil beschreibt er, wie diese Erkenntnis unser Leben (positiv) verändern kann.
Der subatomare Bereich ist voller Merkwürdigkeiten. Wir wissen nicht, was Materie letztlich ist. Der Autor erläutert den Welle-Teilchen-Dualismus anhand des Doppelspaltexperimentes und thematisiert, dass die Welt im Kleinen widersprüchlich und unscharf ist. Die Gesetze der Quantenphysik sind durch Experimente vielfach bestätigt worden, weichen aber von unseren Erfahrungen mit der klassischen Physik ab.
Starkmuth erläutert am Ende des ersten Teils des Buches verschiedene Deutungen der Quantentheorie und gleitet über in seine persönliche Interpretation, in der dem Bewusstsein eine primäre Rolle zukommt beim Übergang von verschiedenen Möglichkeitswelten hin zu einer Wirklichkeit. Damit gesteht der Autor dem Bewusstsein eine zentrale Bedeutung zu.
Seine Ausführungen im zweiten Teil des Buches beruhen auf dem Glauben, dass das Bewusstsein eine vom Gehirn unabhängige Instanz ist. (169) Damit begibt er sich in einen Bereich außerhalb der etablierten Naturwissenschaften. Die Verbindung von Körper und Geist als verschiedene Entitäten ist nicht falsifizierbar und es gibt Widersprüche zur Energieerhaltung und zur Kausalität.
Nach Starkmuth existieren im Möglichkeitsraum alle Varianten des Universums zu allen Zeiten. (182) In dieser gigantischen Matrix bewege sich das Bewusstsein (als Beobachter) und erzeuge dadurch die Illusion der Zeit. Filter beschränken unsere Wahrnehmung auf drei räumliche Dimensionen. (183) Im Unterschied zur Viele-Welten-Deutung der Quantentheorie führen die Aufspaltungen im Zuge der Beobachtungen nicht zur Aufspaltung des Bewusstseins. (185)
Diese Interpretation überschreitet den Rahmen seriöser Wissenschaft und stellt auch einen Bruch dar zur Viele-Welten-Deutung. Auf diese Weise wird das Paradoxon des Doppelspaltversuches nicht plausibel beseitigt. Unabhängig von dieser Kritik liefert die Viele-Welten-Deutung eine zwar formal zulässige, aber empirisch nicht überprüfbare bzw. falsifizierbare Antwort auf die Paradoxien der Quantentheorie.
„Ohne bewusste Beobachtung existiert die Welt, wie wir sie kennen, überhaupt nicht.“ (171) Mit seinen Ausführungen zum Bewusstsein überschreitet Starkmuth die Grenzen naturwissenschaftlicher Erkenntnis. Die fundierten naturwissenschaftlichen Ausführungen im ersten Teil können dem Leser suggerieren, dass das auch für den zweiten Teil gilt. Im zweiten Teil stellt der Autor sein esoterisch geprägtes persönliches Weltbild vor.