In dieser Untersuchung entwickelt Wolfgang Schluchter das Forschungsprogramm Max Webers aus seinen komplementären Studien über Wirtschaft und Gesellschaft und über die Wirtschaftsethik der Weltreligionen sowie aus der Verbindung von Religions-, Rechts-, Herrschafts- und Wirtschaftssoziologie. Dabei macht er zugleich den Zusammenhang von philosophischen und historisch-empirischen Fragestellungen deutlich, auf dem dieses Programm beruht. Im Mittelpunkt stehen jene Argumentationen Webers, mit denen er seine Analysen der Entwicklung des okzidentalen Rationalismus bestreitet. Sie werden am Beispiel seiner Erklärung des Übergangs zur Moderne geprüft. Ziel der Untersuchung ist nicht eine Interpretation des gesamten Werkes, wohl aber eine theoretische Perspektive, in der man den Zusammenhang der wichtigsten Werkteile und die andauernde Aktualität des Ansatzes erkennen kann. Deshalb werden auch neuere, alternative Positionen in die Betrachtung einbezogen, hauptsächlich solche, die das Verhältnis von Evolution und Geschichte diskutieren und gegenüber denen man das Forschungsprogramm Webers als das einer Entwicklungsgeschichte charakterisieren kann. Bei diesem Band handelt es sich um die überarbeitete Fassung von Die Entwicklung des okzidentalen Rationalismus (1979) mit einer umfangreichen neuen Einleitung.