Spanien wurde einst gelenkt von einem autoritären Staatsmann: Francisco Franco. Unter seiner Herrschaft gab es keine Demokratie. Die Medien waren gleichgeschaltet. Sie oblagen der Vorzensur, wurden kontrolliert und gelenkt. Im Jahre 1966 sollte dies anders werden: Am 9. April verabschiedete der Staat ein Pressegesetz, das eine eingeschränkte Pressefreiheit versprach. Worüber schrieben Zeitungen nun? Was war ihr Anliegen? Konnten sie ihre ideologische Zugehörigkeit zeigen? Die Autorin Lale Kristek gibt einführend einen geschichtlichen Überblick über die spanische Presse und erläutert die Theorie der Diskursanalyse. Darauf aufbauend untersucht sie Leitartikel von drei großen Zeitungen, der ABC, Arriba und Madrid, anhand der diskursanalytischen Medienkritik. Hierbei spielen die globalen Diskursinhalte, die Themen und die Struktur eine Rolle. Besondere Beachtung finden die Wortfelder, da an ihnen eine ideologische Ausrichtung deutlich wird. Repräsentativ für die gesamte spanische Presse zu jener Zeit zieht Kristek einen sprachwissenschaftlichen Querschnitt anhand der drei Zeitungen. Das Buch richtet sich an Linguisten und ihre Institutionen, an Lehrer, Romanisten und Publizisten.