Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Veranstaltung: PS Minnesang, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll das Bild der Frau im Falkenlied Kürenbergers untersucht und anhand der Frauendarstellung in Reinmars Lieber bote, nu wirp alsô gezeigt werden, wie sich diese durch die Entwicklung des Minnesangs verändert hat. Durch Prüfen des Frauenbildes in den beiden mittelalterlichen Texten werden die unterschiedlichen Rollenbilder deutlich. Dabei gehe ich auf die allgemeinen Merkmale des frühen Sangs und der Hohen Minne ein, zeige verschiedene Interpretationsansätze der beiden Lieder und arbeite schließlich die Rolle der Frau heraus. Bei diesen zwei Texten handelt es sich um Frauenlieder. Ingrid Kasten definiert Frauenlieder als einen lyrischen Text mit einem sprechenden weiblichen Ich. Diese Frauenlieder, auch Frauenstrophen oder Frauenmonologe genannt, wurden im deutschsprachigen Raum von Männern verfasst, während sie in Frankreich von den weiblichen Trobadors gedichtet wurden. Aus der männlichen Autorenschaft resultierte der Terminus Rollenlyrik, der in der Forschung jedoch umstritten ist. Dieser Begriff wurde verworfen, da er eine authentische Meinung des männlichen Autors in den Männerliedern voraussetzt und das Frauenlied demnach bloß das Hineinversetzen eines Mannes in die Frauenrolle suggeriert. Die mittelalterliche Lyrik wird nun vielmehr mit dem Terminus Variationskunst betitelt.
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