Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,0, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: "Für die Juden war bis ins 18. Jahrhundert die religiöse, soziale und kulturelle Weltidentisch", schreibt Ingrid Belke in ihrem Aufsatz Die soziale Lage der deutschen Juden im18. und 19. Jahrhundert. An diesem Zitat allein erkennt man die Gewichtung des religiösenGesetzes, das alle Aspekte des Lebens bestimmte, sei es Arbeit oder Freizeit.In ganz Europa basierten die Schulen auf religiösen Grundsätzen, die streng voneinanderabgegrenzt wurden und sich so in ihrem pädagogischen Maßnahmen stark unterschieden. Fürjüdische Kinder bestand die Ausbildung grundsätzlich aus der religiösen Schul, die zwargrundlegende Bildungsinhalte vermittelte, jedoch nur jene, die für das tägliche Überlebenzwingend notwendig waren. Für Jungen war außerdem die Jeschiwa-Ausbildung vorgesehen,während die Ausbildung der Mädchen häuslich blieb, da sie in der patriarchlichenGesellschaft kaum Schulbildung erhielten, obwohl die Lesefähigkeit allein aus ökonomischerSicht sinnvoll für Frauen war. Das Judentum beinhaltet traditionellerweise lebenslangesLernen und Studieren, so hatte das Lernen der Kinder keinen eigenen besonderen Platz in derWelt der Erwachsenen - in der Tat kam die "Kindheit" im Sinne des heutigen Konzepts erstdurch die Aufklärung in Westeuropa auf. Kinder, zumindest Jungen, wurden schon im Altervon drei Jahren selbstverständlich in die traditionelle Gelehrsamkeit integriert. [...]
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