Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Russland, Länder der ehemal. Sowjetunion, Note: 1,7, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Institut für Internationale Politik, Sicherheitspolitik, Wehr- und Völkerrecht), Sprache: Deutsch, Abstract: Am 21. November 1995 wurde das Friedensabkommen von Dayton paraphiert. Mit der endgültigen Unterzeichnung dieses Abkommens in Paris am 14. Dezember 1995 wurde der Krieg in Bosnien und Herzegowina - der schlimmste Krieg in Europa seit Ende des Zweiten Weltkrieges - beendet. Dieser Krieg forderte rund 200.000 Todesopfer, weitere 2,2 Millionen Menschen wurden aus ihrer angestammten Heimat vertrieben oder mussten fliehen. Mit dem Zerfall des Vielvölkerstaates Jugoslawien in den frühen neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts kehrten die ethnisch bedingten Konflikte auf die europäische Landkarte zurück. Vertreibung, Vergewaltigungen und Völkermord - Vorgänge, die man nach 1945 aus Europa verschwunden glaubte - spielten sich plötzlich vor den Augen der Weltöffentlichkeit ab. Während die Staaten der westlichen Welt immer stärkere Formen der internationalen Zusammenarbeit entwickelten, strebten die Völker des zerfallenden Jugoslawiens genau gegensätzliche Ziele an: nationale Selbständigkeit, politische Souveränität, vor allen Dingen aber ethnische Homogenität. Mit diesen Bedingungen konfrontiert, die schließlich zu den kriegerischen Auseinandersetzungen im zerfallenden Jugoslawien geführt hatten, stand die internationale Gemeinschaft vor der Aufgabe, eine Friedenslösung für die gesamte Region zu erarbeiten, um damit die Stabilität und den Frieden in Europa wiederherzustellen. Die vorliegende Arbeit hat das Ziel, die bisherige Umsetzung des Friedensabkommens von Dayton zu analysieren und zu werten. Dabei wird zunächst auf den Krieg in Bosnien und Herzegowina 1992-1995 eingegangen. Es werden die Ursachen genannt, die im Zuge der Unabhängigkeitserklärung Bosnien und Herzegowinas 1992 zum Ausbruch des bewaffneten Konfliktes geführt haben, aber auch die Rolle der Nachbarstaaten Serbien und Kroatien und schließlich die Friedensbemühungen der internationalen Gemeinschaft untersucht. Der Schwerpunkt der Untersuchung des Friedensprozesses nach dem Abkommen von Dayton liegt in der Darstellung der Entwicklung der beiden Entitäten Bosnien und Herzegowinas, der bosniakisch-kroatischen Föderation und der Republika Srpska. Neben der politischen Institutionalisierung wird auch der wirtschaftliche Wiederaufbau sowie die Rückkehr der Flüchtlinge und Vertriebenen angesprochen. In einer abschließenden Bewertung werden Lösungsmöglichkeiten für die nach wie vor stagnierende Entwicklung aufgezeigt.
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