Diese Arbeit befaßt sich mit einem der bedeutendsten Prinzipien des deutschen Strafprozesses seit Inkrafttreten der StPO: dem Grundsatz der Unmittelbarkeit. In jüngerer Zeit hat dieses Verfahrensprinzip in verschiedener Hinsicht Veränderungen erfahren, welche Befürchtungen laut werden ließen, daß der Unmittelbarkeitsgrundsatz erheblich an Bedeutung eingebüßt habe oder sogar ausgehöhlt worden sei. Der Autor untersucht zunächst verschiedene Problemfelder, wie z.B. die Anwendung der Videotechnik in der Hauptverhandlung oder die laienrichterliche Aktenkenntnis, auf die Frage des derzeitigen Gewichts des Verfahrensgrundsatzes in diesen Bereichen. Die dort erzielten Ergebnisse nutzt er, um ein Gesamtfazit zu ziehen. Dieses wiederum wird abschließend aktuellen Forderungen nach weiteren Änderungen der StPO, welche den Unmittelbarkeitsgrundsatz tangieren würden, gegenübergestellt.