Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Schriftsteller Erich Fried ist den meisten Menschen im deutschsprachigen Raum heute wohl vor allem aufgrund der von ihm verfassten Liebesgedichte bekannt. Dass es gerade seine lyrische Arbeit ist, die den 1988 verstorbenen Autor weiterhin in Erinnerung verweilen lässt, ist wohl schlicht darauf zurückzuführen, dass diese das Gros seines Gesamtwerks darstellt, welches aus nur einem Roman, aber Dutzenden von Gedichtbänden besteht. Dabei handelt es sich jedoch keineswegs nur um Liebeslyrik. Der weitaus größere Teil bedient ein Genre, dem sich der Dichter Fried sicherlich in umfangreicherer Weise gewidmet hat: das politische Gedicht.Eben diesem Thema widmet sich die vorliegende Seminararbeit. Dabei soll der zentralen Frage nachgegangen werden, wie sich Erich Fried zum politisch engagierten Lyriker entwickelte, wobei natürlich weniger die (politische) Vita in den Focus des Interesses rückt, als vielmehr sein lyrisches Werk selbst. Als Untersuchungszeitraum wird eine Periode ausgehend vom zweiten Weltkrieg bis zum Jahr 1968 gewählt. Dieser Zeitraum erklärt sich daraus, dass der Schriftsteller u.a. auch wegen seines Engagements in der sog. 68er-Bewegung Bekanntheit erlangt hat. Somit ist davon auszugehen, dass Leben und Werk des Dichters zu jenem Zeitpunkt bereits eine gewisse politische Färbung aufwiesen. Aufgrund dieses speziellen historisch-gesellschaftlichen Kontextes ist deshalb zunächst eine Auseinandersetzung mit dieser Protestbewegung erforderlich, deren stärkste Phase im Allgemeinen in die 60er Jahre verortet wird. Damit im Zusammenhang steht die Frage, wo Erich Fried innerhalb der Bewegung einzuordnen ist. Auch dies soll nach Möglichkeit vor allem unter spezieller Berücksichtigung seines lyrischen Werks beantwortet werden. Da die Untersuchung einen derart großen Zeitraum abdeckt ist jedoch eine ausführliche Analyse einzelner Gedichte im Rahmen dieser Arbeit nicht zu leisten. Deshalb werden vor allem allgemeine sprachliche Gestaltung und das übergeordnete Thema einzelner Gedichte und Bände berücksichtigt werden, ohne dass kleinere Details in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Am Ende der vorliegenden Arbeit soll, wenn möglich, eine Entwicklungslinie im Werk Erich Frieds ersichtlich sein, die seinen Weg zum politischen Dichter an einzelnen Stationen deutlich macht und vielleicht auch weiteren Aufschluss über Motivation der bzw. einiger "68er" gibt.
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