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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophische Fakultät ), Veranstaltung: Alltagskulturen im Wandel , Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahr 1932 veröffentlichte der Soziologe Theodor Geiger eine Schrift mit dem Titel "Die soziale Schichtung des deutschen Volkes", in der er das soziale Bewusstsein, die Mentalitäten und Lebenschancen zu einer weiterführenden Analyse der bestehenden gesellschaftlichen Strukturen und Ungleichheitsdimensionen heranzog und darin…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophische Fakultät ), Veranstaltung: Alltagskulturen im Wandel , Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahr 1932 veröffentlichte der Soziologe Theodor Geiger eine Schrift mit dem Titel "Die soziale Schichtung des deutschen Volkes", in der er das soziale Bewusstsein, die Mentalitäten und Lebenschancen zu einer weiterführenden Analyse der bestehenden gesellschaftlichen Strukturen und Ungleichheitsdimensionen heranzog und darin Elemente der Klassentheorie mit Befunden über die soziale Lage verband. Zwei Jahrzehnte später riefen die Ergebnisse der Untersuchungen des Soziologen Helmut Schelskys, die er mit der These einer "nivellierten Mittelstandsgesellschaft" verband, noch größere Resonanz hervor. Seine in Aufsätzen und Reden vertretenen Ansichten wurden in der Folgezeit mit den verdichteten Thesen Geigers zur Grundlage einer gesellschafts-, und soziologiegeschichtlich kontrovers geführten Diskussion der 50er und 60er Jahre, in deren Verlauf Karl-Martin Bolte, Erwin Schich u.a. Schichtungsindizes und Prestigeskalen zur Analyse der westdeutschen Gesellschaft entwickelten. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen legten eine Loslösung von Deutungsmustern nahe, die sich vertikaler, streng klassenspezifischer Begriffe bedienten, da mittlerweile politische wie mentale Klassenstrukturen mit ihren Spannungen in den Hintergrund getreten waren. Stattdessen waren Kategorien wie Berufe, Ausbildungen, Einkommen und Vermögen in den Vordergrund gerückt. Helmut Schelskys These von einer "nivellierten Mittelstandgesellschaft" wurde in der Folge von der soziologischen Forschung weitgehend akzeptiert und zu einem anerkannten Bestandteil des Verständnisses der unmittelbaren Nachkriegszeit und der ersten Jahrzehnte der Bundesrepublik Deutschland. So wurden die gesellschaftlichen Verhältnisse der Besatzungsherrschaft von Martin Broszat (1990) nach dem Niedergang des nationalsozialistischen Regimes aufgrund der Beseitigungen von konfessionellen, sozialen und kulturellen Segregationen als "stark nivellierte Notgesellschaft" und Vorstufe mit "Umrissen der der Mittelstandsgesellschaft" verstanden, und die Frühphase der Bundesrepublik Deutschland als eine "moderne, homogene, sich nach und nach an die westeuropäischen, liberaldemokratischen Traditionen angleichende Gesellschaft". [...]
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