Die Enztalbahn, eine Stichbahn von Pforzheim nach Bad Wildbad, wurde bereits 1868 als erste Eisenbahnstrecke des Nordschwarzwaldes eröffnet und erlebte einen bemerkenswerten Wandel: als "königliche Bäderbahn" geplant, wurde sie unter dem Deckmantel des Holzreichtums ausgeführt. Doch die Verhältnisse änderten sich rasch: Bahnfahren wurde erschwinglicher und die Züge wurden zwischenzeitlich zum Massenverkehrsmittel, doch drängte die zunehmende Motorisierung die Enztalbahn ins Abseits und führte schließlich zur Diskussion um die Stilllegung der Strecke. Verschiedene Wege aus der Krise wurden diskutiert, doch vermochte sich die Situation der Enztalbahn allenfalls auf niedrigem Niveau zu stabilisieren, sämtliche Versuche brachten keinen nachhaltigen Erfolg. Erst mit der Entscheidung, die Enztalbahn als Stadtbahn auszubauen, gelang der Durchbruch. Seit dem 14.12.2002 verkehren dort moderne Stadtbahnwagen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft und am 4.10.2003 ist die innerstädtische Verlängerung in Bad Wildbad - ein wesentlicher Schlüssel des Gesamtkonzeptes - in Betrieb gegangen. Binnen einem Jahr sprunghaft angestiegene Fahrgastzahlen zeigen: die Investitionen haben sich gelohnt. Mit der Stadtbahn hat ein neues Nahverkehrszeitalter im Enztal begonnen - zwar nicht geschenkt, aber doch ein Geschenk für das Enztal!