Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Historisches Institut), Veranstaltung: S Dynastien, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit steht die Frage im Zentrum, warum Anna von Preußen die Herrschaft über das über sie beanspruchte Erbe nicht verfügte. Dafür sollen zuerst einige Faktoren der weiblichen Herrschaftsausübung in Erbmonarchien betrachtet werden. Anschließend werden sowohl die Vorgeschichte der Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg als auch die Annas vor 1609 betrachtet, um eine bessere Perspektive auf die Umstände zur Zeit des Erbfolgestreits zu bekommen. Schließlich soll noch der Erbfolgestreit samt dem Involvement Annas kurz betrachtet werden sowie eine Quelle, in der für die Rechtmäßigkeit von Annas Erbansprüchen argumentiert wird, um zu sehen, wie sowohl ihre Gegner als auch ihre Befürworter zwischen 1609 und 1614 mit ihren Ansprüchen umgingen. Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 ist nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg der wohl größte und zerstörerischste Krieg der europäischen Geschichte und der Höhepunkt der konfessionellen Spaltung Europas. Jedoch kam es bereits mehrere Jahre vor dem Prager Fenstersturz zu einer politischen Krise, die ebenso einen Krieg ähnlicher Ausmaße hätte verursachen können: Der Jülich-Klevische Erbfolgestreit von 1609 bis 1614. In diesem Konflikt, in dem es um die Nachfolge des kinderlosen Herzogs Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg ging, zeichneten sich bereits ähnliche Machtblöcke ab, wie es sie später im Dreißigjährigen Krieg geben sollte, und ein Krieg wurde wohl nur verhindert, weil der französische König Heinrich IV. 1610 ermordet wurde, kurz nachdem er seinen Truppen den Marschbefehl gegeben hatte. Zudem ist es der erste Konflikt von gesamteuropäischem Ausmaß der nahezu lückenlos dokumentiert ist, was einen Überblick jedoch auch erschwert.
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