Die Zulässigkeit des Erbvertrages war bis zu seiner Aufnahme in das BGB im deutschen Recht umstritten. Die Gegner kritisierten wiederholt die Bindungswirkung des Erbvertrages, die sie für unvereinbar mit dem Grundsatz der Testierfreiheit hielten. Diese Arbeit richtet ihr Augenmerk auf die obergerichtliche und höchstrichterliche Rechtsprechung zur erbvertraglichen Bindungswirkung im 20. Jahrhundert. Sie gibt erstmalig einen umfassenden Überblick über die Entwicklung und den Wandel der Rechtsprechung zu diesem Problemkreis. Bei der Analyse der Entscheidungen geht der Autor vertieft auf die Vereinbarkeit der Rechtspositionen der Gerichte mit den Vorstellungen des historischen Gesetzgebers ein und untersucht den Einfluss des einschlägigen Schrifttums.