Zu den bedeutendsten und produktivsten Kirchenhistorikern des 20. Jahrhunderts gehörte Hubert Jedin. Geboren am 17. Juni 1900 in Großbriesen (Oberschlesien), zunächst geformt von seiner schlesischen Heimat und seit 1939 durch die geistige Vitalität Roms, wohin ihn die rassistische Verfolgung der Nationalsozialisten als Exulant gebracht hatte, konnte er von 1945 bis 1965 an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Bonn lehren. Jedins weiter Horizont, der nicht zuletzt die italienische Historiographie aufgenommen und beeinflusst hatte, und der ihm eigene Zugriff auf Quellen sowie die Gabe, klar und hervorragen lesbar seine Gedanken darzustellen, schufen eine Oeuvre, das beeindruckend und wegweisend ist. Als er 1946 vorschlug, mit dem Begriffspaar "Katholische Reform und Gegenreformation" die frühneuzeitliche Epoche der Katholischen Kirche zu qualifizieren, stellte Jedin Weichen für die zukünftige Geschichtsschreibung. Untrennbar ist sein Name mit dem Konzil von Trient verbunden, dessen Historiograph er geworden ist. Seine Lebensgeschichte, sein Rang als akademischer Lehrer und Historiker, die Prägung durch die schlesische Herkunft, sein Mitwirken am Zweiten Vatikanischen Konzil und seine Qualifikation als Geschichtsschreiber sind die Themen dieses Buches, das die Referate eines Symposions enthält, welches zu Ehren von Jedins hundertstem Geburtstag durchgeführt worden ist.