Die Arbeit strebt die Rekonstruktion der literarischen Texttradition italienischer Autorinnen im 16. Jahrhundert an. Seit der Mitte des Jahrhunderts läßt sich eine Gattungserweiterung im literarischen Schaffen der Autorinnen feststellen, die bisher nicht näher betrachtet wurde. Die Studie beschreibt, wie Schriftstellerinnen in der Renaissance ihre literarische Produktion legitimierten und reflektierten. Besonderes Interesse gilt dabei den Schreib- und Publikationsstrategien, die in den Texten angewendet werden, um sich in den herrschenden Diskurs einzuschreiben und eine eigene Aussage zu postulieren. Im Mittelpunkt stehen der anthropologisch-theoretische Diskurs mit einem liebestheoretischen Dialog von Tullia d'Aragona und einem 'Querelle'-Traktat von Lucrezia Marinella; die erzählende Schreibweise mit Moderata Fontes Romanzo 'Tredici canti del Floridoro' sowie die darstellende Schreibweise mit den vier Schäferdramen, die von Autorinnen im Cinquecento verlaßt wurden.
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