Die Bürger trauen ihren demokratischen Institutionen nicht mehr. Sie proben
den Aufstand, initiieren Volksbegehren, fordern Bürgerbeteiligung und Formen
direkter Demokratie. Auch die Gewichte zwischen Politik und Medien haben sich in
den vergangenen Jahren deutlich verschoben.
Die traditionelle Parteipolitik ist
auf dem Rückzug, die Medien und allerlei Stimmungspolitiker versuchen, dieses
Vakuum zu füllen. Doch die Logik der Medien ist eine andere als die Logik der
Politik. Hier zählt Quote, nicht Problemlösungskompetenz.
Der Autor zeichnet
das Bild einer erregten Republik, die mehr und mehr zum Spielball von Stimmungen
und Kampagnen wird. Und er zeigt, wer daran ein Interesse hat und wohin es
führen kann, wenn um der Erregung willen die auf Konsensbildung, Abstimmung und
das Aushandeln von Kompromissen angelegte repräsentative Demokratie beschädigt
wird. Wie Politik auf Wirklichkeit trifft.
den Aufstand, initiieren Volksbegehren, fordern Bürgerbeteiligung und Formen
direkter Demokratie. Auch die Gewichte zwischen Politik und Medien haben sich in
den vergangenen Jahren deutlich verschoben.
Die traditionelle Parteipolitik ist
auf dem Rückzug, die Medien und allerlei Stimmungspolitiker versuchen, dieses
Vakuum zu füllen. Doch die Logik der Medien ist eine andere als die Logik der
Politik. Hier zählt Quote, nicht Problemlösungskompetenz.
Der Autor zeichnet
das Bild einer erregten Republik, die mehr und mehr zum Spielball von Stimmungen
und Kampagnen wird. Und er zeigt, wer daran ein Interesse hat und wohin es
führen kann, wenn um der Erregung willen die auf Konsensbildung, Abstimmung und
das Aushandeln von Kompromissen angelegte repräsentative Demokratie beschädigt
wird. Wie Politik auf Wirklichkeit trifft.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Unterhaltsam, lehrreich und die öffentliche Debatte dringend erfordernd, so beschreibt Felix Ekardt seine Lektüreeindrücke betreffend Thymian Bussemers Buch über die "erregte Republik". Dass es darin nicht nur um Stuttgart 21 geht, sondern der Autor mitunter leicht zugespitzt, aber im Ganzen durchaus realistisch unsere Demokratie zur Disposition stellt, wird dem Rezensenten rasch klar. Ebenso leuchtet ihm bald ein, wie wenig hilfreich die allenthalben geforderten Plebiszite tatsächlich sind, wenn es darum geht, die repräsentative Demokratie zu schützen, weil die Bürger zunehmend unpolitisch und egoistisch agieren. Zustimmend liest Ekardt über die wechselseitige Verstärkung von politischen Untugenden, wie Personalisierung, Inszenierung und Stil, zwischen Politik und Medien beziehungsweise Bürger. Bussemers Lösungsvorschlag scheint ihm so schwierig wie alternativlos: die Reanimation des politischen Interesses bei allen Beteiligten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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