Das 20. Jahrhundert war für die Poesie in Italien ein Zeitalter unerhörter Blüte. Zum ersten Mal versammelt eine Anthologie eine Auswahl italienischer Lyrik von der Nachkriegszeit bis in unsere Tage. Hinter den großen Namen Ungaretti und Montale sind viele andere, hierzulande noch wenig bekannte Dichter zu entdecken: Von Vittorio Sereni, Franco Fortini und Mario Luzi, die bereits zum Kanon der klassischen Moderne gehören, bis zu den Avantgarde-Poeten der "Gruppo 63", von Dialektdichtern wie Biagio Marin bis zu den Lyrikern jüngerer Generationen wie Anedda, Cavalli, Magrelli und Raboni. Ein Panorama von einzigartiger Vielfalt, das über die Poesie eine ganze Kulturepoche Italiens nachzeichnet.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Marie Luise Knott kann das Gemetzel hinter dem Glück kaum erkennen, das sie empfindet beim Lesen der hier von Michael Krüger höchstselbst in Zusammenarbeit mit Federico Italianon zweisprachig herausgegebenen Gedichte aus dem Sehnsuchstland Italien. Gemetzel, gibt Knott zu verstehen, ist das notwendige Übel einer jeden Auswahl. Dass im Band konkrete Poesie fehlt und der jüngste Dichter Jahrgang 1957 ist - was solls. Wenn die Edition doch so viel "dolore" und "amore" bietet von Quasimodo und Pavese, Roselli und Luzi ("Flieg hinauf, Wort, wachse in die Tiefe ... sei Licht, nicht leblose Transparenz"). Auch die bleiernen Jahre machen die Texte der Rezensentin gegenwärtig, ferner Themen, Bilder und Klänge, die so nur aus dem Land der Zitronen stammen können. Der anvisierte Überblick italienischer Lyrik von 1950 an, meint Knott, ist gelungen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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