Geburt eines Universums
"Jedes Teilchen muss also, lax ausgedrückt, ungefähr so groß gewesen sein wie das beobachtbare Universum!" Was der Physiker und Kosmologe Steven Weinberg hier zum Ausdruck bringt, ist der einen Bruchteil einer Sekunde folgende Augenblick nach einem Ereignis, welches für
uns in jeder Hinsicht unerreichbar ist. Daher beschreibt Weinberg nicht den Urknall, sondern die…mehrGeburt eines Universums
"Jedes Teilchen muss also, lax ausgedrückt, ungefähr so groß gewesen sein wie das beobachtbare Universum!" Was der Physiker und Kosmologe Steven Weinberg hier zum Ausdruck bringt, ist der einen Bruchteil einer Sekunde folgende Augenblick nach einem Ereignis, welches für uns in jeder Hinsicht unerreichbar ist. Daher beschreibt Weinberg nicht den Urknall, sondern die ersten Minuten danach.
In diesem ersten Augenblick fallen Mikrokosmos und Makrokosmos zusammen. Es handelt sich um Modellvorstellungen auf Basis der etablierten Naturwissenschaften, die Grenzbereiche betreffen, wo es spekulativ wird. Natürlich gibt es keine Gewissheit über die Entstehung des Universums, auf der anderen Seite handelt es sich nicht um Mythen der Menschheitsgeschichte.
Weinberg widmet sich ausführlich des von Penzias und Wilson 1965 entdeckten richtungsunabhängigen Mikrowellenrauschens, welches später als durch den Urknall ausgelöste kosmische Hintergrundstrahlung interpretiert wurde. Er macht deutlich, dass diese Strahlung aufgrund theoretischer Überlegungen auch schon zu einem früheren Zeitpunkt hätte gefunden werden können.
Die historischen Betrachtungen sind lesenswert. Die detaillierten Ausführungen zur Entwicklung der verschiedenen Teilchen wirken trocken und langatmig. Für ein populärwissenschaftliches Buch ist dieser Teil zu fachspezifisch. Es spricht für Weinberg, dass er auch Kritiker ernst nimmt (z.B. Halton Arp) und die Grenzen theoretischer Beschreibungen aufzeigt. Das Buch ist informativ, aber in Teilen auch schwer verständlich.