Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1.0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Anna Seghers: Phantastische, legendenhafte und mythische Erzählungen , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland veranlasste Anna Seghers und viele andere antifaschistische Schriftsteller und Intellektuelle 1933 ins Ausland zu emigrieren. Im Ausland versuchten Schriftsteller wie Becher, Brecht und Seghers von Beginn an die intellektu-ellen Kräfte des Exils zu bündeln, gemeinsame Ziele zu definieren und Aktionen zu starten. Sie wollten so eine breite Koalition gegen Hitler schmieden, der nicht nur Kommunisten sondern auch andere antifaschistischen Kräfte angehören sollten. Sie entwickelten hier schon einen Gedanken für den kulturellen Bereich, wie er dann 1935 auf dem VII. Kongress der Komintern als Volksfrontgedanke zur politischen Losung im Kampf gegen Faschismus und Nationalsozialismus wurde. War man sich unter den antifaschistischen Schriftstellern einig, dass ihre Arbeiten Waffen im Kampf gegen Faschismus und Nationalsozialismus sein sollten, so gab es doch Diskussionen darüber, wie eine marxistische Kunst beschaffen sein müsse, um das zu leisten. Schon seit dem Ende der Weimarer Republik wanderten die Diskussionen linker Intellektueller um die Themen Erbe, Tradition und Realismus in der marxistischen Kunst. Eine dieser öffentlich geführten Dis-kussionen war die Realismus/Expressionismus - Debatte.Die Debatte begann mit zwei Aufsätzen von Klaus Mann und Gottfried Kurella in der in Moskau erscheinenden volksfrontnahen Zeitschrift Das Wort im September 1937 und galt 1938 als beendet. Sie wurde vor allem zwischen Georg Lukács auf der einen Seite und Ernst Bloch, Bertolt Brecht sowie Anna Seghers auf der anderen Seite geführt. Es ging dabei vorrangig um die Definierung eines Realismusbegriffes und um die Methoden, mit der der Künstler die Wirklichkeit darzustellen habe. Im Speziellen wurde darüber diskutiert, in wie weit der Expressionismus bzw. Techniken des Expressionismus einen Platz in der marxistischen Kunst hätten. In der Arbeit wird untersucht, inwieweit die 1936 entstandene und 1938 in der Zeitschrift "Das Wort" veröffentlichte Erzählung "Die schönsten Sagen vom Räuber Woynok" eine literarische Antwort auf die Debatte sein könnte.
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