Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für Ältere deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Ulrich von Zatzikhoven: Lancelet, 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Die Arbeit beleuchtet die Darstellung der Entwicklung der beiden Helden Lanzelet und Parzival in den jeweiligen Romanen der Autoren Ulrich von Zatzikhoven und Wolfram von Eschenbach und vergleicht diese abschließend. , Abstract: In diesem soll die Erziehung der Helden der gleichnamigen Werke `Lanzelet von Ulrich von Zatzikhoven und `Parzival von Wolfram von Eschenbach in den Mittelpunkt gerückt werden. Beide Werke gehören der Gattung des Artusromans an und haben ihr Vorbild in den Artusromanen des Chrétien de Troyes. Im Zentrum dieser Romane steht stets König Artus mit seinem Hof und den Rittern der Tafelrunde. Die Ritter beziehungsweise Protagonisten müssen sich in einer Phantasiewelt bewähren, indem sie Abenteuer und Minneprüfungen bestehen. Der `Lanzelet erscheint dabei als neues Modell des Artusromans, das auf einer nicht erhaltenen Quelle beruht. Ulrich berichtet selbst, dass er einem welschen buoch gefolgt sei, dass er von einem gewissen Hugo von Morville, einer der vornehmen Geiseln für Richard Löwenherz, erhalten hatte. Dabei könnte es sich um einen der Noblen handeln, die 1170 bei Ermordung Thomas Beckets zugegen waren. Seine endgültige Identität bleibt aber ebenso wie die Quelle des welschen buoches unbestätigt. Das Werk ist wohl Anfang des 13. Jahrhunderts entstanden und die Auftraggeber Ulrichs sind wahrscheinlich am Kaiserhof zu suchen. Dennoch erfährt man vom Autor selbst äußerst wenig über seine eigene Person und seine Gönner beziehungsweise Auftraggeber. Lanzelet ist ein Aventiurenroman mit einem krisenlosen Held, der kontinuierlich aufsteigt. Da es sich bei Wolfram von Eschenbach um den bedeutendsten Epiker des Mittelalters handelt und er in Selbstaussagen mehr über sich berichtet als Ulrich, sind sein Leben und seine Werke besser erforscht. Wolfram wurde um 1170 im fränkischen Ort Eschenbach (seit 1917 offiziell Wolframs-Eschenbach genannt) südöstlich von Ansbach geboren und entstammt vermutlich einem armen Ministerialengeschlecht. Der `Parzival umfasst 24810 Verse, entstand auf Grundlage des `Perceval Chrétien de Troyes und kann zwischen 1203 und 1210 datiert werden, da sich Wolfram auf kriegerische Handlungen der Jahre 1203/04 bezieht. Bemerkenswert ist, dass Wolfram selbst von fehlender persönlicher Bildung spricht, dies aber in Worten und Wendungen der lateinischen Bildungstradition tut. Bildung und Erziehung spielten demnach bereits im Mittelalter eine äußerst wichtige Rolle. Doch welch entscheidende Rolle die Erziehung von Lanzelet und Parzival für den weiteren Handlungsverlauf der Geschichten hat, soll hier dargestellt werden.
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