Diese Arbeit befasst sich mit dem Konzept des Körpers in den Werken von Bruder Pedro Sinzig, der dem Orden der Franziskaner-Minoriten (OFM) angehörte: Reminiscencias d'um Frade (1917) und Através dos Romances (1915). Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts und ist dadurch gerechtfertigt, dass es sich um eine Zeit handelt, in der die Welt und auch lokale Gegebenheiten wie Brasilien ständige soziale, politische, wirtschaftliche und kulturelle Veränderungen erlebten, die in dem zunehmenden und gleichzeitigen Prozess der Industrialisierung sowie dem Bevölkerungswachstum und der Verstädterung verankert waren. In diesem Kontext entwickelte und festigte sich die Bildung zu einem der brennendsten Themen der städtischen Bildungselite auf der nationalen Bühne. Unsere Hypothese ist, dass Bruder Pedro Sinzig mit der Abfassung der in dieser Untersuchung favorisierten Werke den Interessen der katholischen Kirche sowie der neu gegründeten brasilianischen Republik dienen wollte und somiteine bestimmte Erziehung des Körpers anstrebte, die den für das Zusammenleben im städtischen Raum erforderlichen Normen durch die Bildung eines neuen Individuums unter einer neuen Rationalität entsprechen konnte.