"Wenn man kentert, kommt alles auf die Eskimorolle an", meinte Hans und lehnte sich weit nach links. Wir kippten um und fielen alle drei aus dem Boot und ins Wasser." Mit ironischem Seitenblick erzählt Margit Schreiner ihr Leben: Von der Kindheit im kleinbürgerlichen Linz, von den ersten erotischen Abenteuern oder vom Weihnachtsfest in der WG mit dickem Joint und der Panik vor einem Auftauchen der Eltern. Leichtfüßig und ohne Schnörkel folgt die Autorin den Spuren ihrer Erinnerung. Auf diese Weise werden aus ihren Lebensgeschichten Liebesgeschichten.
Um ein Boot vor dem Kentern zu bewahren, bedarf es der Eskimorolle. Man läßt sich mit Boot zur Seite kippen, dreht sich unter Wasser, um dann mit Schwung im Boot wieder aufzutauchen. Margit Schreiners Roman in Erzählungen beschreibt diese Eskimorolle. Treffsicher und gewohnt unmanieriert erzählt sie von Lebenslügen, ausgelassenen Beichten, von Überlebensmut und Überlebensangst.
Am Anfang steht die traumatisierte Elterngeneration und ihr dogmatisches Schweigen. Die Mutter, die das erste Kind während der Geburt verliert, der alternde - in Erinnerungen an den Böhmerwald schwelgende Vater - der schwermütige Onkel Hans, die knacksende, im russischen Feldlazarett aufgenommene zerbrechliche Platte mit der hellen Jungenstimme des kurz darauf gefallenen Onkel Hugo: Nächstes Weihnachten bin ich bestimmt bei meinen Lieben. "Ich wünsche uns allen einen guten Frieden."
Wenn man groß schreibt, was man anfassen kann, müsse man "Himmel", sagt die Erzählerin, doch eigentlich klein schreiben. Unddoch scheint Licht durch die Wasseroberfläche: im ersten Kuß, im Bohemeleben im Humboldtkeller, an der Hand des amerikanischen Mönches zur Klosterführung, im Fühlen des neu entstehenden Lebens.
Um ein Boot vor dem Kentern zu bewahren, bedarf es der Eskimorolle. Man läßt sich mit Boot zur Seite kippen, dreht sich unter Wasser, um dann mit Schwung im Boot wieder aufzutauchen. Margit Schreiners Roman in Erzählungen beschreibt diese Eskimorolle. Treffsicher und gewohnt unmanieriert erzählt sie von Lebenslügen, ausgelassenen Beichten, von Überlebensmut und Überlebensangst.
Am Anfang steht die traumatisierte Elterngeneration und ihr dogmatisches Schweigen. Die Mutter, die das erste Kind während der Geburt verliert, der alternde - in Erinnerungen an den Böhmerwald schwelgende Vater - der schwermütige Onkel Hans, die knacksende, im russischen Feldlazarett aufgenommene zerbrechliche Platte mit der hellen Jungenstimme des kurz darauf gefallenen Onkel Hugo: Nächstes Weihnachten bin ich bestimmt bei meinen Lieben. "Ich wünsche uns allen einen guten Frieden."
Wenn man groß schreibt, was man anfassen kann, müsse man "Himmel", sagt die Erzählerin, doch eigentlich klein schreiben. Unddoch scheint Licht durch die Wasseroberfläche: im ersten Kuß, im Bohemeleben im Humboldtkeller, an der Hand des amerikanischen Mönches zur Klosterführung, im Fühlen des neu entstehenden Lebens.