Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 7,00 €
  • Broschiertes Buch

Der Kopftuchstreit in Westeuropa macht deutlich, dass es auf die Frage nach dem angemessenen Umgang liberaler Staaten mit unterschiedlichen Kulturen keine einhelligen Antworten gibt. Wer soll für den Religionsunterricht zuständig sein? Wie regiert man multiethnische Gesellschaften? Welche Rechte soll man Minderheiten einräumen? Im Buch wird das Modell des "ethnischen Gleichgewichts" beschrieben und gezeigt, wie es Jugoslawien in die Katastrophe führte. Statt aus dieser Erfahrung zu lernen, machen die meisten neu gegründeten Balkanstaaten heute jedoch denselben Fehler. Der Autor erarbeitet…mehr

Produktbeschreibung
Der Kopftuchstreit in Westeuropa macht deutlich, dass es auf die Frage nach dem angemessenen Umgang liberaler Staaten mit unterschiedlichen Kulturen keine einhelligen Antworten gibt. Wer soll für den Religionsunterricht zuständig sein? Wie regiert man multiethnische Gesellschaften? Welche Rechte soll man Minderheiten einräumen? Im Buch wird das Modell des "ethnischen Gleichgewichts" beschrieben und gezeigt, wie es Jugoslawien in die Katastrophe führte. Statt aus dieser Erfahrung zu lernen, machen die meisten neu gegründeten Balkanstaaten heute jedoch denselben Fehler. Der Autor erarbeitet Regeln und Vorschläge, wie man es anders machen könnte - nicht nur auf dem Balkan.
Autorenporträt
Norbert Mappes-Niediek: Jahrgang 1953, lebt seit 1992 als freier Korrespondent für Österreich und Südosteuropa mit Frau und zwei Kindern in einem Dorf in der Steiermark. Er schreibt u. a. für Die Zeit und Financial Times Deutschland.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Klug und richtig und wertvoll seien des Autors Analysen zur "Ethno-Falle", wenngleich, heißt es bei Rezensent Peter Rutkowski, nicht wirklich neu. Mappes-Niedik versuche, anhand der jüngsten Geschichte Ex-Jugoslawiens eine Art "Regierungstheorie" für multikulturelle Gesellschaften zu skizzieren. Eine demokratische selbstverständlich. Obwohl, referiert der Rezensent, noch im geeinten Jugoslawien die heute problematischen "ethnischen Kollektive" lanciert worden seien. Von "Westen nach Osten", laute eine Kernthese des Autors, nehme mit dem Individualismus auch Toleranz und Vernunft immer mehr ab. Anders formuliert heiße dies für Mappes-Niediek, je mehr Gruppen in einem "minderheitenfreundlichen" Staat rechtlich voneinander getrennt würden, desto weniger könne sich der Einzelne individuell definieren und sein Gegenüber als Individuum und nicht als feindlichen Gruppenangehörigen wahrnehmen. Auch wenn der Autor in vielem ein nicht unbekanntes Plädoyer für "Frieden und Toleranz" halte, plädiert der Rezensent gleichwohl auf "lesenswert". Denn gerade individuelle "Anekdoten und Argumente" seien zu diesem Thema wichtig.

© Perlentaucher Medien GmbH