Im Zuge global wirkender Sicherheitsbedrohungen bleibt kein Konflikt auf der Welt ohne Auswirkung auf die Europäische Union. Die EU-Länder legen daher zunehmend ihr Augenmerk auf die gemeinsame Durchführung krisenbewältigender Maßnahmen. Trotz der sich entwickelnden außen- und sicherheitspolitischen Institutionen sind im Bereich der Konfliktprävention bislang keine europäischen Reaktionsmechanismen geschaffen worden. Dennoch ist in steigender Zahl eine Reihe staatlicher Bemühungen in Form der abgestimmten Zusammenarbeit von EU-Ländern zu beobachten. Ihr Engagement mündete aber bisher nicht in einer Bildung europäischer Ressourcen. Im Buch sollen die Gründe dargelegt werden, weshalb in der Konfliktprävention ein nationales Vorgehen bevorzugt wird. Dabei liegt die These zugrunde, dass einzelstaatliche Maßnahmen nicht das Scheitern zwischenstaatlicher Koordination in der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) darstellen, sondern vielmehr wachsender Ausdruck einer gemeinsamen, europäischen Konfliktprävention sind. Als Fallbeispiel dient das Engagement Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands zur Offenlegung des iranischen Atomprogramms.