Der Verfasser, einer der grossen Exegeten und Erforscher des Neuen Testamentes, lenkt die Aufmerksamkeit mit dieser Schrift auf die Evangelisten als Schriftsteller und eröffnet uns überraschende Blicke in die Frühzeit der christlichen Kirche bis weit in das zweite Jahrhundert hinein und darüber hinaus, für die uns andere Quellen kaum zur Verfügung stehen.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
"Philologie kann spannend sein" - diese Erkenntnis sieht Hanno Helbling in Walter Schmithals' Buch über "Die Evangelisten als Schriftsteller" unbedingt bestätigt. Er ist ganz begeistert von den gut und spannend geschriebenen Ausführungen, die sich an ein interessiertes Laienpublikum wenden und diesem die Voraussetzungen für eine analytische Lektüre des neuen Testaments an die Hand geben. Das Wort Schriftsteller sei nicht im literarischen Sinne zu verstehen, erklärt Helbling. Schmithals untersuche die Texte nicht mit ästhetischen Kategorien, sondern arbeite ihren historischen Kontext heraus. Jedes der vier Evangelien stehe nämlich für eine andere Person (manchmal auch mehrere Personen) und diese für eine andere Zeit, in denen sich das Selbstverständnis und die Anforderungen an die frühchristliche Gemeinde spiegelten. Im folgenden referiert Helbling die zeitlichen Zusammenhänge, wobei grob zwei Phasen zu unterscheiden sind: eine frühe der Missionierung und eine späte der Anfänge der christlichen Kirche im römischen Reich, woraus sich unterschiedliche Schreibhaltungen ergeben. Spannend seien die gewonnenen philologischen Erkenntnisse, so der euphorische Helbling, aber mindestens genauso spannend sei es nachzuvollziehen, wie man Zugang zu ihnen erhält.
© Perlentaucher Medien GmbH
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